Fünf – Der Apfel der Eris =^_^=

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Diesmal spanne ich den großen Bogen: von antiker Mythologie zu moderner Internet Folklore. Als Zeus Thetis und Peleus vermählt und zu dem Anlass ein rauschendes Fest feiert ahnt noch niemand, dass das nicht nur den Anlass für einen der großen Kriege der Antike stiften wird sondern auch gleichzeitig die Ausgangserzählung einer Internetreligion namens Diskordianismus geboren ist.

Die Zahl Fünf spielt für Diskordier eine wichtige Rolle und so leihen sie dieser Folge den Rahmen.

Episodenlinks & Quellen:

 

#005 – Der Apfel der Eris

 

  • Es gibt keine Göttin außer der Göttin und es ist deine Göttin. Es gibt keine erisische Bewegung außer der erisischen Bewegung und es ist die erisische Bewegung. Und jeder goldene Apfel Korpus ist das geliebte Heim eines Goldenen Wurms.
  • Ein Diskordier sollte immer das Offizielle Diskordische Dokument Nummerierungssystem verwenden.

 

Ja. Genau. Das war in etwa so mein Gedanke, als ich die fünf Gebote des Diskordianismus zum ersten Mal gelesen habe. Die stehen relativ weit vorne in der sogenannten Pincipia Discordia und die Principia Discordia ist das Grundwerk einer Internet-Religion namens Diskordianismus. Die Diskordianisten glauben, dass alles im Universum letztlich auf eine Göttin zurückzuführen ist, nämlich Diskordia.

Diskordia ist die Göttin des Chaos und der Zwietracht. Im Griechischen heißt Diskordia Eris und sagen wir mal das Ganze ist nicht unbedingt Main Stream. Wir haben aber trotz allem in Deutschland – da können wir richtig stolz darauf sein – einen diskordianischen Podcast, den Bartocast.

Aber zurück zum Thema: Wie komme ich denn jetzt gerade auf den Diskordianismus. Die Fünf ist im Diskordianismus eine ganz besondere Zahl. Die taucht an allen möglichen Stellen auf. Es gibt zum Beispiel die fünffingrige Hand der Diskordia als Symbol; es gibt die fünf Gebote; es gibt fünf Gesetze und die Fünf taucht in ganz, ganz vielen Kontexten immer wieder als besondere, spezielle Zahl auf.

Wer ist denn überhaupt Diskordia oder Eris oder wie die heißt? Hat ja vielleicht nicht jeder parat. Die Vorgeschichte dazu ist praktisch die Urgeschichte des Diskordianismus. Da geht’s nämlich um eine Hochzeitsparty und davor geht es eigentlich um einen Streit. Und zwar einem Streit zwischen Zeus und Prometeus, die beide scharf auf Tetis waren. Letztlich einigen sich Prometeus und Zeus darauf, dass keiner von beiden Tetis heiraten wird und auch keiner der anderen Götter. Und damit jetzt die arme Tetis aber nicht ihr unsterbliches Leben als Jungfrau fristen muss, gehen Zeus und Prometeus auf die Suche, einen würdigen Bräutigam zu definieren und beschließen einen König aus dem Menschenvolk dafür zu nehmen: Peleus.

Und Zeus schmeißt eine riesen Hochzeitsparty und lädt dazu alle Götter ein. Naja… fast alle Götter. Nämlich – Du ahnst es – eine Göttin ist nicht eingeladen, nämlich die Göttin der Zwietracht und des Streits und des Chaoses. Die Götter sitzen also bei ihrem Festbankett, übertrumpfen sich gegenseitig darin, wieviel sie trinken können und wie wertvoll ihre jeweiligen Geschenke sind, als Eris die Party sprängt. Stinksauer, wie man sich vorstellen kann und bringt ihr Brautgeschenk: Einen goldenen, wertvollen Apfel mit. Diesen Apfel wirft sie mitten in die Menge.

Der Apfel trägt einen Schriftzug, nämlich: Für die Schönste. Götter sind ja nicht gerade dafür bekannt, kleine Egos zu haben. Göttinnen machen da keine Ausnahme und deswegen geraten die Hera, die Athena und die Afrodite über den Apfel in Streit. Um den Streit zu schlichten wird wieder ein Mensch geholt, nämlich Paris. Und Paris soll entscheiden, welche der drei Göttinnen nun die Würdigste ist, den Apfel zu bekommen.

Aphrodite verspricht ihm, dass wenn sie den Apfel erhält, er die schönste Frau der Welt zur Frau nehmen kann. Deswegen gibt er den Apfel Aphrodite. Die schönste Frau der damaligen Zeit? – Helena. Et voilá: Der trojanische Krieg.

Eigentlich hat Eris gewonnen zum Schluss. So oder so, Zank aller Orten. Und der Apfel heißt genau deswegen Zankapfel. Und im Englischen: Apple of discord.  Und da sind wir wieder beim Diskordianismus, einer ziemlich schrägen Religion. Meine Religion ist es jetzt nicht, vielleicht dann die noch am aller Ehesten.

Und weil heute aller guten Dinge fünf sind, habe ich noch einen Ausschnitt aus der Principia Discordia für Dich, nämlich das Gesetz der fünf:

ALLE DINGE PASSIEREN IN FÜNFEN, SIND TEILBAR DURCH ODER DAS VIELFACHE VON FÜNF, ODER IRGENDWIE DIREKT ODER INDIREKT FÜR FÜNF GEEIGNET. DAS GESETZ DER FÜNF IST NIEMALS FALSCH.

2 Kommentare

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Hier muss ich auch noch mal pingelig sein. Auch wenn das eher nach einem Versprecher als nach einer Fehlinformation klingt.
Die drei Göttinnen, die sich um den Titel der „Schönsten“ streiten sind Aphrodite, Athene und Hera, nicht Helena, wie du es gesagt hast 🙂

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