Neun – September und andere Monate =^_^=

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Frage neulich am Küchentisch: Warum heißen unsere Monate September (Siebter), Oktober (Achter), November (Neunter) und Dezember (Zehnter) obwohl sie doch der 9., 10., 11. und 12. Monat sind? Bisher nie aufgefallen? Mir auch nicht…

 

Episodenlinks & quellen:

 

Nicht berücksichtigt (diesmal):

  • Die neun Kreise der Hölle nach Dantes Göttlicher Kommödie

 

#009 –  September und andere Monate

Es gibt so einige Sachen in unserem Leben, da stellt man sich nie die Frage, wo die eigentlich herkommen. Das geht zumindest mir so. Das ist eine super Quelle für Dinge, die man im Podcast erzählen kann, speziell, wenn man so wie ich über die Zahl neun nachgedacht hat – unsere Episodennummer für heute – und sich irgendwann mal die Frage gestellt hat, wo eigentlich der September seinen Namen her hat.

Für unsere Monatsnamen dürfen wir, wie bei vielen anderen Bezeichnungen auch, wiedermal den Römern danken. Den alten Römern. Den noch lateinischsprechenden Römern. Denn aus dem Lateinischen kommen die in aller Regel.

Das fängt vorne an mit Januar. Januar entlehnt sich dem römischen Gott Janus. Janus ist der Beschützer der Stadttore und der Gott des Aus- und des Einganges. Im übertragenen Sinne also auch des Anfangs und des Endes und er wird mit zwei Gesichtern dargestellt, die in zwei Richtungen schauen. Da ist er damit im Januar natürlich ganz gut untergebracht. Nicht von ungefähr ist daher auch das lateinische Wort für “Schwelle”, das Wort “Januar” und daher natürlich auch die Ableitung zum Monat Januar.

Der Februar war der Reinigungs- und Sühnemonat. Und zwar deswegen, weil am Jahresende das Fest Februa (ohne das “R” hinten) gefeiert wurde. Tatsächlich haben damals im alten Rom die Menschen erst im März mit dem Zählen des Jahres begonnen. Das heißt, der Februar war tatsächlich der letzte Monat des Jahres und der März, zu dem wir jetzt kommen, benannt nach dem Gott des Krieges und der Vegetation Mars, war der erste Monat im römischen Kalender.

Dass sich das umgestellt hat, lag an den Amtsperioden der römischen Konsulen. Die wurden nämlich für jeweils ein Jahr gewählt und traten ihr Amt immer am ersten Januar an und irgendwann hat sich dann der Kalender dem angepasst.

April ist der nächste Monat. Und der Begriff April wird abgeleitet von aperire, dem lateinischen Wort für “Öffnen”. Das ist also auch im übertragenen Sinne der Monat des Öffnens und des Aufblühens.

Der Mai, der Wonnemonat, der wird einfach nach einer römischen Göttin benannt, nämlich der Maia.

Dasselbe gilt für Juni. Juni wurde nämlich nach Juno benannt. Wir sagen heute ja oft noch Juno, wenn wir den Juni vom Juli unterscheiden wollen.

Und der Juli, der wurde nach Caesar benannt. Gallius Julius Caesar. Und ihm zu Ehren wurde dieser Monat seit 44 v. Chr. Julius genannt und heute halt noch Juli.

Auch der Folgemonat ist nach einem römischen Kaiser benannt – August. Der hieß vor Kaiser Augustus übrigens Sextilis, also der sechste Monat, und wurde dann später, nachdem er Augustus genannt wurd, dann auch zum Sterbemonat seines Namensgebers, der dann noch eine andere Eigenart hat, nämlich der einzige Monat zu sein im Jahr, der dieselbe Länge an Tagen hat, wie sein Vorgängermonat, nämlich der Juli. Der Juli hat 31 Tage, der August auch. Und was ich jahrelang geglaubt habe, weil mir das irgendwann mal erzählt wurde war, dass das deswegen so sei, weil Kaiser Augustus es nicht dulden wollte, dass ein nach Caesar benannter Monat mehr Tage haben soll, als sein Monat. Das stimmt aber so gar nicht.

Tatsächlich war es so, dass Julius Caesar mit seiner Kalenderreform einige Monatslängen verändert hatte und sich daraus schlicht eine Verdrehung von Längen und eine Veränderung von Längen ergab. Damit war der August, um das auszugleichen, tatsächlich genauso lang wie der Juli. Ich fand die Geschichte eigentlich immer ganz witzig und muss sie jetzt in eine Reihe stellen mit ein paar anderen Erzählungen, die ich jetzt inzwischen schon als Urban Myth entdeckt habe, weshalb ich diesen Podcast mache. Auf jeden Fall kann man sich den August trotzdem ganz gut als den Monat merken, der genauso lang ist, wie der andere Monat, der nach einem römischen Kaiser benannt ist. Immerhin etwas.

Nun sind wir beim eigentlichen Anlass meiner kleinen Monatsaufzählung, nämlich dem neunten Monat. Für uns den neunten Monat. Der heißt ja September. Und September kommt vom Lateinischen “Septem” – Sieben. So geht das ab hier übrigens weiter. Der nächste Monat wird nach der Acht benannt – Der Oktober. Und dann haben wir die Neun – November. Und dann die Zehn – Dezember.

Ich habe da noch nie drüber nachgedacht, aber eigentlich, wenn man sich diese Namen anschaut, ist es völlig logisch.

Bis morgen!

3 Kommentare

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Oh, oh. Da hat sich aber ein fataler Fehler eingeschlichen! Der Hauptgott der Römer und die Frau von Juno hieß „Jupiter“ und nicht „Saturn“! Saturn stammt aus einem ganz anderen Göttergeschlecht.

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