U309 – Das U-Boot ohne das es „Das Boot“ nie gegeben hätte =^_^=

====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====

Themenpate: Martin aka @zmahlzeit

U309 ist ein Deutsches Unterseeboot, mit dem der Schriftsteller Lothar-Günther Buchheim (Autor von ‚Das Boot‘) im August 1944 aus dem belagerten Brest entkam

https://de.wikipedia.org/wiki/U_309
http://www.ubootarchiv.de/ubootwiki/index.php/U_309″
https://de.wikipedia.org/wiki/Lothar-G%C3%BCnther_Buchheim
http://www.sueddeutsche.de/kultur/lothar-guenther-buchheim-ist-tot-wortgewaltiger-poltergeist-1.894452
https://de.wikipedia.org/wiki/U_96_(Kriegsmarine)

https://www.youtube.com/watch?v=0EEHh9_47s0

Bild: Von Post-Work: User:W.wolny – IWMCollections IWM Photo No.: Q 20220, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=519286

 

#U309 – Das U-Boot ohne das es „Das Boot“ nie gegeben hätte

Die Geschichte von U309, dem U-Boot, um das es heute gehen soll, ist einigermaßen schnell erzählt. Es wurde am 27. Januar 1943 fertiggestellt und war dann im dauernden militärischen Einsatz. Insgesamt war das Boot auf sieben Unternehmungen, also auf sieben Kriegseinsätzen und es versenkte dabei zwei feindliche Boote und rettete die Besatzung eines in Not geratenen anderen U-Boots.

Tja und am 16.02.1945 wurde es dann selber fällig. Nach neun Tagen auf See begegnete es einem kanadischen Kriegsschiff, das es dann auch versenkte. Allerdings verzerrt es die Wirklichkeit ganz schön, wenn man so sachlich nüchtern über Seekrieg und Kämpfe zwischen U-Booten und Zerstörern berichtet.

Der Schriftsteller, Maler und Kunstsammler, Lothar-Günther Buchheim, hat es selbst miterlebt, wie es sich anfühlt, in einer solchen Schlacht zu sein und in einer U-Boot-Blechbüchse – anders kann ich es gar nicht bezeichnen – gefangen zu sein, während um einen rum die Hölle losbricht. Und U309 spielt da sicherlich auch eine besondere Rolle in seinen Erinnerungen.

1944 nämlich war Lothar-Günther Buchheim als Kriegsberichterstatter in Frankreich in Brest eingekesselt. Die Stadt war belagert und das U-Boot U309 war sein einziger Weg hinaus in die Freiheit. Seine damaligen Erlebnisse hielt er in dem tagebuchartigen Bericht “Die Festung” von 1995 fest. Und überhaupt haben U-Boote und Seekrieg Lothar-Günther Buchheim sein ganzes Leben lang immer wieder beschäftigt.

“Die grässlichste Form des Krieges überhaupt – der Seekrieg. Im Seekrieg haben die Gegner einen Feind gemeinsam – die See – the cruel sea. Am Ende wartet auf jeden Seemann die große Wassergarotte. Gleich, ob er vorher zerstückelt, zerfetzt, verbrüht, verbrannt oder auf irgendeine andere schreckliche Weise massakriert worden ist.

Der Seekrieg ist ein pervertierter Krieg. Die Gegner, die sich auf der See vernichten wollen, werden zugleich von der See auf eine merkwürdige Weise verbunden. Der Seekrieg ist ein pervertierter Krieg, weil er ein sauberer Krieg ist. Noch nach der heftigsten Seeschlacht, sind keine Spuren zu sehen. Es gibt keine Ruinen, keine Trümmer, keine schreienden Verwundeten. “Affe tot, Klappe zu”, sagten wir damals in keckem Zynismus.”

Wie gesagt: Von ihm gibt es gleich mehrere Romane, die sich mit seinen Erlebnissen in der Marine als Besatzungsmitglied von U-Booten oder eben mit seiner Flucht in einem U-Boot beschäftigen. Und einer dieser Romane schaffte es zu Weltruhm. Beschrieben hat er darin das Gefecht zwischen einem U-Boot namens U96, das in Kampfhandlungen mit einem britischen Zerstörer verwickelt war. Der Titel des Romans: “Das Boot”. Und die kongeniale und bis heute bahnbrechende Verfilmung dieses Romans sorgte dann natürlich auch dafür Lothar-Günther Buchheim endgültig bekannt zu machen.

Er hat eine ganze Reihe von Romanen geschrieben, aber keines dieser Bücher konnte an den Erfolg von das Boot anknüpfen. Er war Kunstsammler, betätigte sich selber weiterhin als Maler, aber auch als Fotograf und stiftete schließlich das Buchheim Museum, in dem sowohl die von ihm gesammelten Expressionisten als auch seine eigenen Werke ein letztes Zuhause gefunden haben.

Einfach war das freilich nicht. Es gab diverse Streitereien rum um dieses Museum und er hat sich mit allen möglichen Leuten angelegt. Er war allgemein als recht bärbeißig bekannt und hat wohl kein Blatt vor den Mund genommen. Und 2010 ging dann auch seine Geschichte zu Ende. Im Alter von 89 Jahren erlag er einem Herzanfall. Puh, schwerer Stoff!

Der Dank für den Vorschlag geht an Martin, auf Twitter als @zmahlzeit bekannt, der darauf hingewiesen hat, dass U309 das U-Boot wäre, mit dem der Autor von “Das Boot” seinerzeit der Belagerung entkommen ist.

Und wenn auch Du gerne im Anerzählt Themenpate werden möchtest, dann einfach mal auf anerzaehlt.net dem Link oben in der Menüleiste folgen.

Bis bald.

4 Kommentare

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Mein Onkel fuhr auf der U309 unter Olt zur See Löder und wurde am 16.2.45 von fünf Wasserbomben der kanadischen Fregatte St. John getroffen. Keine Überlebenden! Olt Löder hatte wohl „Halsweh“….

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