139 – Dinoknochen, irgendjemand?

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Das American Museum of Natural History wurde vor über 139 Jahren eröffnet und ist eines der berühmtesten Museum der Neuzeit, bekannt vor allem durch seine imposanten Dinosaurierpräparate. Dabei steht das größte Dinoskelett eigentlich in Berlin und auch sonst gibt es manche ähnlich bekannte Gemäuer…

 

Bild: H. Finkelstein & Son – my scan of postcard, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7992904

 

 

139 – Dinoknochen, irgendjemand?

Kaum ein Museum steht so sehr für riesige Dinosaurierskelette wie das American Museum of Natural History. Und als Episode aufgenommen habe ich dieses Museum, weil ich einen Artikel gefunden hatte, der meinte Hey, das Museum wird 139 Jahre alt, Gratulation!, nur um dann festzustellen, dass der Artikel schon etwas älter war. Aber da war ich dann schon so tief in Dinosauriernostalgie verschwunden, dass ich beschlossen habe, einfach trotzdem bei diesem Thema zu bleiben.

Also: Das American Museum of Natural History ist in New York und eigentlich wurde es 1869 eröffnet. Damals allerdings erstmal in einer temporären Lokation. So richtig und final, da wo es auch heute untergebracht ist, am Manhatten Square, wurde es 1877 eröffnet in Gegenwart von Präsident Rutherford B. Hayes. Ein Präsident, den eigentlich heutzutage niemand mehr kennt. Er war eigentlich so ein Nachkriegspräsident, der nach dem Bürgerkrieg mehr oder weniger die Aufgabe hatte, alles wieder zusammenzubringen und das Vertrauen in die US-Präsidentschaft wiederherzustellen.

Irgendwie lustig fand ich ja, dass ich bei der Gelegenheit dann auch noch herausgefunden habe, dass es detaillierte Rankings aller US-Präsidenten gibt und auf der Wikipedia sich eine Seite findet, wo man die miteinander vergleichen und gegeneinander aufranken kann. Und dieser spezielle Präsident war durch und durch mittelmäßig. Der landet im unteren Mittelfeld, egal welches Ranking man denn nun nimmt.

Aber zurück zu den Dinosauriern: Der erste Dinosaurier stand in diesem Museum erst 1927. Das ist 50 Jahre nach der eigentlichen Eröffnung dieser Halle. Und einer der Gründe dafür könnte gewesen sein, dass Dinosaurier in der Wahrnehmung der Forscher zwar schon etwas länger existierten, aber erst 1842 von dem Amateur Paläontologen William Buckland beschrieben und von Richard Owen entsprechend eingeordnet wurden.

Dinosaurierfunde gab es hingegen schon länger. Die erste formelle Beschreibung, die wir heute kennen, stammt immerhin schon aus dem Jahr 1677. Aber auch Beschreibungen von Knochenfunden aus China aus noch viel früherer Zeit legt nahe, dass das, was man damals für Drachenfunde gehalten hat, natürlich auch Dinosaurierknochen gewesen sein dürften.

So richtig Dinosaurierbegeisterung entstand dann allerdings später. Im Jahr 1858 wurde nämlich das allererste vollständige Dinosaurierskelett in Nordamerika entdeckt. Und dieses Dinosaurierskelett wurde dann als so eine Art riesiger, auf vier Beinen laufender Varan beschrieben und löste eine regelrechte Dinosauriermanie aus.

Die meisten Dinosaurierskelette, die wir heute finden stammen aus Argentinien oder auch den nördlichen USA, was aber einfach daran liegt, dass dort im Augenblick systematisch gesucht wird und die Begeisterung für Dinosaurier nicht abebbt.

Ich wohne ja in Frankfurt und ich habe mit totaler Begeisterung – ja, ich bin auch ein Dinosaurierkind – festgestellt, dass hier das Naturmuseum Senckenberg ist, mit einer wirklich beeindruckend schönen Sammlung an großen Originalskeletten. Das kann jetzt vielleicht nicht ganz mit dem American Museum of Natural History mithalten, obwohl, wahrscheinlich kann es das eher schon.

Der größte Dinosaurier steht übrigens auch in Deutschland, nämlich in Berlin. Dort steht das weltweit größte erhaltene Dinosaurierskelett, ein Brachiosaurus, also einer dieser Langhälse und beeindruckt schon seit Jahrzehnten die Besucher.

Bis bald.

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