====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Ein Spaziergang mit meinen Kindern durch Frankfurt brachte diese Frage auf: Ab wann ist ein Hochhaus eigentlich ein Wolkenkratzer? Woher kommt der Begriff? Stellt sich heraus, es gibt eine Höhe ab der diese Bezeichnung gilt. Stellt sich nur noch die Frage, wie man die Höhe von Häusern eigentlich misst…
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolkenkratzer
https://de.wikipedia.org/wiki/Main_Tower
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Hochh%C3%A4user_in_Deutschland
Bild: Von Christian Wolf, www.c-w-design.de, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=44448489
Ich wohne ja in Frankfurt und Frankfurt ist ja bekanntermaßen Mainhattan, eine der wenigen Ecken in Deutschland, wo man auch wirklich Hochhäuser findet. Und in eben dieser Innenstadt mit seinen Hochhäusern war ich vor einigen Monaten mal mit meinen Jungs unterwegs und die Frage kam auf, ab welcher Höhe ein Hochhaus eigentlich aufhört “Hochhaus” zu sein und zum “Wolkenkratzer” wird. Und natürlich, Hochhaus sind die alle – also es hört nie auf, ein Hochhaus zu sein, aber die Frage nach dem Wolkenkratzer ist berechtigt.
Zunächst mal ist Wolkenkratzer interessanterweise ein Anglizismus. Die Amerikaner nennen ihre Hochhäuser schließlich “Skyscraper” und Wolkenkratzer ist nichts anderes, als die Übersetzung davon. Der Begriff stammt übrigens aus der Seefahrt. Da wurde nämlich der höchste Masten eines Segelschiffs als Skyscraper bezeichnet. Ab wann ist ein Haus ein Hochhaus? Ab 22 Meter ist die gängige Definition. Das sind dann ungefähr 6 – 7 Stockwerke. Das höchste derartige Hochhaus steht inzwischen in Dubai – 830 Meter, 189 Stockwerke. Das ist schonmal eine Ansage und ganz eindeutig ein Skyscraper.
Die Grenzlinie, ab der man von Wolkenkratzern spricht, wurde auch festgelegt und das ist im Allgemeinen 150 Meter und damit ist auch klar, was der allererste Wolkenkratzer der Menschheitsgeschichte war – das sind nämlich die ägyptischen Pyramiden. Die Pyramide von Gizeh, die immerhin 2500 v. Chr. errichtet wurde, hat eine Spitze, die ungefähr auf 146 Metern Höhe liegt und da sind wir jetzt einfach mal großzügig und sagen: Das ist der erste Wolkenkratzer der Menschheit.
Eine andere Frage, wenn man sich denn nun über diese Definitionen Gedanken macht, ist ja: Was ist denn jetzt nun die Gebäudehöhe? Ist es die Höhe bis zur Spitze? Ist es die Höhe bis zum höchsten nutzbaren Stockwerk? Oder reden wir bis zur höchsten Gebäudespitze, nämlich zum Beispiel dem Gebäude plus einer Antenne oben? Früher gab es noch eine vierte Kategorie, nämlich Höhe bis zum Dach. Die wurde aber 2009 abgeschafft, weil man bei vielen neuen Gebäuden gar nicht mehr so genau sagen kann, wo eigentlich das Dach ist.
Inzwischen haben sich Kategorien von Hochhäusern eingebürgert. Und zwar spricht man von “Wolkenkratzer” bei Gebäuden, die zwischen 150 und 300 Metern sind und ungefähr 2 – 4 Jahre Bauzeit haben. Dann gibt es die Kategorie “super hoher Wolkenkratzer”. Das sind dann 300 – 500 Meter, Bauzeit liegt dann etwa bei 3 – 5 Jahren und dann gibt es noch den “hyper hohen Wolkenkratzer”. Das sind dann über 500 Meter.
Ich warte ja jetzt mal auf den ersten Wolkenkratzer, der die Kilometergrenze durchbricht. Deutlich werden dann diese unterschiedlichen Messgrößen, wenn man sich in Frankfurt dann eben vor dem höchsten Gebäude, nämlich dem Maintower hinstellt. Das ist nämlich nur das höchste Gebäude, wenn man bis zur Spitze des Mastens misst. An der Spitze des Mastens wären es dann aber immerhin 240 Meter. Aber wenn es nach Stockwerken geht, dann sind wir bei 200 Metern. Das ist aber immernoch das vierthöchste Hochhaus in Deutschland, teilt sich diesen Titel aber mit einem anderen Frankfurter Hochhaus, nämlich dem Tower 185.
Platz 1 – 15 stehen aber alle in Frankfurt und das sind mit über 150 Metern auch alles legitimerweise “Wolkenkratzer”. Und falls es Dich interessiert: Das höchste Gebäude Deutschlands ist der Commerzbank Tower mit 259 Metern, gefolgt vom Messeturm mit 256,5 Metern.
Bis bald.