====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Themenpate: @tweezerAT
Die transaustralische Eisenbahn ist nicht nur eine der längsten Bahnstrecken der Welt sondern hat auch die längste gerade Bahnstrecke die je gebaut wurde.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Transaustralische_Eisenbahn
- https://de.wikipedia.org/wiki/Eisenbahnstrecke
- http://www.reiseblogonline.de/top-10/die-10-laengsten-zugstrecken-der-welt/
- http://www.australien-info.de/daten-bahn.html
https://www.youtube.com/watch?v=x4nAUMPjHKU
Bild: By James Northfield (1888–1973) – State Library of Victoria, image number mp025066, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7931647
Heute geht es mal wieder um ein Verkehrsthema. Und um Geschichte. Und um einen Rekord – und einen Themenpaten haben wir heute auch: Den Hörer mit dem schönen Twitter-Handle @tweezerAT.
Der Startpunkt ist heute im Jahr 1840, im Zeitalter der Lokomotive und der Dampfmaschine, in Australien.
[Auszug auf englisch]
Jeder wusste: Es braucht dringend eine Eisenbahn in Australien. Allein wer, wie und mit welchem Geld, das war die Frage.
[Auszug auf englisch]
Bis in Australien Gold gefunden wurde, der Goldrausch einsetzte, sich die Bevölkerung verdoppelte und Australien plötzlich reich war.
[Auszug auf englisch]
Das Problem: Es gab nicht ein Australien – es gab sechs davon. Sechs rivalisierende Borrows und die fingen alle an Eisenbahnen zu bauen.
[Auszug auf englisch]
Ja und man war sich auch nicht ganz sicher, ob man überhaupt diese komischen, neumodischen Dampfmaschinen haben wollte. Pferdebetriebene Eisenbahnen gab es ja schließlich auch und die hätten auch gereicht. So haben zumindest manche damals argumentiert.
Es gab jedenfalls eine Menge eigene individuelle Strecken, bis dann 1901 die sechs verschiedenen autonomen australischen Kolonien sich zum Bundesstaat Australien zusammenschlossen. Westaustralien machte bei diesem Zusammenschluss zur Bedingung, dass eine Eisenbahnlinie gebaut werden würde. Eine Eisenbahnlinie, die die wichtigsten Siedlungszentren miteinander verbinden sollte. Australien ist ja riesig und die einzelnen Staaten waren ohne so eine Verbindung doch relativ isoliert.
1907 wurde dann die gesetzliche Grundlage für so ein Bauvorhaben geschaffen. Es wurde ein Gesetz erlassen, eine Gesellschaft gegründet. Mit dem Bau wurde von beiden Enden Australiens angefangen und die beiden Baukolonnen trafen sich am 17. Oktober 1917 im Inland. Die Gesamtlänge der Transaustralischen Eisenbahnstrecke beträgt 1.692,6 km und die Strecke kreuzt keine Süßgewässer. Das heißt, um das Personal und die Dampflokomotiven zu versorgen musste Abhilfe geschaffen werden. Deswegen wurde in großen Abständen nach Grundwasser gebohrt und es wurden Reservoirs angelegt.
Allerdings war das Problem, dass auch das Grundwasser oft Salzwasser war und Salzwasser lässt sich weder zum Betrieb von Dampflokomotiven benutzen, noch kann man es trinken und deswegen mussten gerade am Anfang die Züge oft bis zur Hälfte ihrer Ladung und ihres Eigengewichts an Wasservorräten mitführen.
Die Transaustralische Eisenbahn besteht aus einer einfachen Spur. Jetzt gibt es natürlich ein Problem, wenn Gegenverkehr herrscht. Man kann ja nicht immer nur in eine Richtung fahren. Dieses Problem wurde schon früh gelöst mit Ausweichspuren – also Abzweigungen, über die man eben aneinander vorbeifahren konnte. Die sind so gebaut, dass Züge bis zu 1.800 Meter Länge aneinander vorbeifahren können.
Auf der ganzen Strecke gibt es keine Signale. Die Fahrsicherheit wird über Fahrbefehle sichergestellt und es gibt natürlich eine Menge Austausch über Funkt. Die Streckenführung bis über weite Teile Australien ist nunmal ein weites dünn besiedeltes Land durch Wüstengebiete und weiten Ebenen. Unter anderem durchquert diese Eisenbahn die Nullabor-Wüste und das ist auch der Themenanker für die heutige Sendung.
Hier wurde nämlich mit 478 km Länge die längste gerade Bahnstrecke der Welt gebaut. Ich stelle mir das eher eintönig vor. Überhaupt, die ganze Fahrt ist wahrscheinlich eher unspektakulär. Die insgesamt knapp 4.000 km bewältigt man in drei Tagen. Naja, lustig ist es ja vielleicht mal, wenn man drauf steht drei Tage aus dem Fenster zu starren.
Bis bald.
3 Kommentare
Hi Dirk, mit dem „Indian Pacific“ wie sich der Zug von Sydney nach Perth nennt bin ich schon gefahren. Und du hast recht, rund 500 km gerade Strecke durch die Nullabor Plain sind stinklangweilig. Sieht alles gleich aus und man meint der Zug steht. Die drei Tage (bzw. 2 1/2 weil ich erst in Broken Hill zugestiegen bin – ca. 1000 km von Sydney) ziehen sich dann auch. Allerdings geht’s jedem Passagier so und man kommt dann noch leichter, die Aussies sind ja eh recht kontaktfreudig, ins Gespräch. Jedenfalls war das ganze ein Erlebnis der besonderen Art :-). Aber ein zweites mal würde ich’s nicht mehr machen.
Danke für den „Erlebnisbericht“! Das trifft genau was ich mir ausgemalt habe 🙂
Das Thema hat viele Fans 🙂
Auf Twitter hat sich ein ehemaliger Schienenfräser gemeldet… So cool!
https://twitter.com/gwattel/status/887582589388771328 (mit Video)
und https://twitter.com/gwattel/status/887582934286254080