83 – ISBN =^_^=

====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====

Es gibt bekanntlich für alles Gremien und Experten, die sich darum kümmern. Für die ISBN gibt es gleich mehrere…

 

#083 – ISBN

Was kann man über die 83 jetzt alles so sagen? Man kann über die 83 sagen, wenn man sich ganz weit aus dem Fenster lehnen wollen würde, dass sie eine Zahl ist.

Ja, sie ist eine Primzahl. Sie ist wirklich eine Primzahl. Ich habe es hier vor mir stehen, es ist nämlich die 23. Primzahl, die davor war die 79 und das ist jetzt die wirklich echte nächste Primzahl. Und nicht irgendeine Prim, sondern eine Sophie-Germain-Prime und eine Safe Prime und eine Chen Prime und eine Eisenstein Prime, ohne imaginativen Anteil. Ja.

Außerdem kann man die 83 als einen Smiley verwenden, und zwar ist das ein Smiley mit aufgerissenen Augen. Die 83 ist außerdem die Atomzahl von Bismut und eine Quebeker HipHop Gruppe, nennt sich auch so.

Dann gibt es noch ein paar Filme, die so heißen. Es gibt ein paar Songs, die so heißen. Die werden ja immer gerne nach Zahlen benannt, aber wo ich hängen geblieben bin ist, bei der Information, dass die 83 auf Büchern, nämlich genau genommen bei der ISBN, darauf hindeutet, dass das Buch in Polen veröffentlicht wurde. Daraufhin bin ich dann mal bei der Seite des Gremius vorbeigesurft, die ISBN-Nummern vergeben und habe festgestellt: Der Anfang der ISBN, die 97…irgendwas, gibt an, wo Bücher herkommen.

Das fängt an mit 9780, das sind Bücher in englischer Sprache. Und 9781 gehört auch noch in diese Kategorie. 9782 ist dann französisch; 9783 ist deutsch und ab dann sind es keine Sprach-, sondern Ländercodes. 9784 ist Japan; 5 die ehemalige UDSSR; dann hätten wir den Iran bei der 6; Kasachstan bei 601; Indonesien bei 602 usw. usw. Man kann sich da eine komplette Liste herausgeben lassen und die 83 steht eben für Polen.

ISBN steht für International Standard Book Number und es ist global eindeutig definiert. Die waren früher mal kürzer; die waren mal 8 Zeichen lang. Dann waren es 10 Zahlen und seit 2007 sind es 13 Ziffern. Und damit lassen sich die auch ganz hervorragend in Standard Strichcodes wiedergeben, denn der Standard EAN Strichcode hat eben 13 Zahlen, die er darstellt.

Das ganze System wurde 1965 von einem Professor für Statistik in Dublin namens Gordon Foster ins Leben gerufen. Der hatte den Auftrag von einer Reihe Buchhändlern, die einfach mal einen Standard haben wollten. Später dann wurde auch das Nummernvergabesystem noch eingeführt und die 10-stellige ursprüngliche ISBN wurde 1970 vom ISO Gremium als Standard mit der klangvollen Nummer 2108 herausgegeben.

Es gibt eine Agentur für die Weiterentwicklung des ISBN Standards, unter der Aufsicht des ISO Gremius und es gibt offensichtlich Leute, die da ganz ernsthaft Zeit darauf verwenden, diesen Standard aktuell zu halten. Denen ist dann auch zu verdanken, dass irgendwann mal diese Zahl 13-stellig wurde und damit EAN kompatibel. EAN ist eben dieser Strichcode, den ich vorhin schon hatte. Und darin eben auch mehrere, einzelne Teile abbildet.

Zuerst ganz am Anfang, das sogenannte Präfix, das ist im Moment immer die 978 oder die 979. Zur Vergabe dieser Präfixe gibt es ein eigenes Gremium – nur mal so. Da kann man sich mit beschäftigen, muss man aber nicht.

Dann folgt das sogenannte Registrierungsgruppenelement. Das ist ein Code, der entweder eine Sprachgruppe, ein Land oder ein ganzes Territorium bezeichnet. Im Falle von Polen, Nr. 83, ein Land. Die nächste Zahlengruppe gibt dann den Herausgeber an. Dann folgt ein Zahlencode für den Titel selber und ganz zum Schluss, die letzte Ziffer, ist eine Checksumme, die sicherstellt, dass beim automatischen Scannen auch immer der richtige Code abgescannt wurde.

Dass es eine Checksumme gibt, heißt ja auch, dass es falsche Codes geben kann. Und das spannende daran ist: Es kommen immer wieder mal Bücher mit falschen Codes in den Handel. Bei unser aller Lieblings-Buchhändler Amazon kann man solche falschen Codes nicht mal eingeben, geschweige denn danach suchen. Aber: Große Bibliotheken führen deswegen Listen von Büchern in ihrem Bestand mit falschen ISBN-Nummern und führen die dann auch separat auf. Es gibt ein paar Sammlerstücke. Ein paar Bücher, die bekanntermaßen falsche ISBN-Nummern haben und deswegen etwas Besonderes zu sein scheinen. Tja. Was soll ich sagen: Eine Nummer mehr, die dauernd um uns herum auftaucht, die wir uns anschauen können.  

Als letzter kleiner Info-Schnipsel für die garantierte Party-Diskussion für Dich ist noch zu erwähnen, dass eine ISBN nichts mit Magazinen zu tun hat. Die haben zwar auch oft einen Strichcode hinten drauf, aber das ist die sogenannte ISSN – die International Standard Serial Number – die für Magazine und wiederkehrenden Veröffentlichungen verwendet werden kann.

Und dann gibt es noch eine ISMN – nämlich die International Standard Music Number. Aber das hebe ich mir jetzt mal für eine andere Gelegenheit auf.

Bis bald.

Schreibe einen Kommentar