411 – wir sind die Auskunft =^_^=

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Themenpate: @drazraeltod

Die Auskunft ist ein Dienst um Informationen einzuholen und sich verbinden zu lassen, ein bisschen wie Google für Tippfaule.

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Telefonauskunft#USA_und_Kanada
  • https://en.wikipedia.org/wiki/N11_code
  • http://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/dreistellige-millionenauflage-das-telefonbuch-und-gelbe-seiten-mal-ehrlich-wer-benutzt-die-denn-noch_id_5496638.html

https://www.youtube.com/watch?v=hJyFCTMw22A

Bild: By Bundesarchiv, Bild 183-57535-0004 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5355088

 

 

#411 – wir sind die Auskunft

Es gibt ja immer wieder mal so Artefakte, von denen bin ich überrascht, wenn ich feststelle, dass es die noch gibt. Gerade beim telefonieren gibt es gleich mehrere davon. Zum Beispiel das Telefonbuch. Es ist wirklich schwer zu glauben – finde ich – aber das Telefonbuch hat eine Gesamtauflage von 100.000.000! Nein das habe ich jetzt nicht falsch abgelesen, Du hast das auch richtig verstanden. Wir produzieren mehr Telefonbücher als es Menschen in Deutschland gibt. Das jedes Jahr! Einmal im Jahr kommt ein neues Telefonbuch raus. Da stellt sich die Frage – wer nimmt denn die eigentlich her? Und falls Du jetzt die Stirn runzelst und sagst: “Ja niemand! Das scheint so nicht zu stimmen” –  Es gibt eine Analyse vom “Verband Deutscher Auskunft- und Verzeichnismedien” – ja, auch so etwas gibt es in Deutschland – und die kam zu dem Ergebnis, dass 61,2% der Deutschen solche Telefonbücher immer wieder bei der Suche nach privaten und gewerblichen Kontakten nutzen.

Also mit meiner Lebenswirklichkeit hat das definitiv nichts zu tun. Ich glaube das letzte Mal in einem Telefonbuch geblättert habe ich, da war ich, keine Ahnung 15…? Ich meine, wer lässt sich da auch eintragen. Die allermeisten Menschen laufen mit ihrem Handy rum und Handynummern sind traditionell genau die Nummern, die irgendwie niemand in einem Telefonbuch verzeichnen lässt. Überhaupt, eigentlich hat ja jeder ein Smartphone. Wenn ich heute wirklich mal eine Telefonnummer brauche, dann schaue ich die doch online nach.

Wenn ich ganz ehrlich bin, dann habe ich Telefonbücher auch nicht benutzt, als es noch keine Smartphones gab. Ich habe nämlich die Auskunft angerufen. Die konnten nämlich schon relativ früh nicht nur Telefonnummern ansagen, die konnten einen auch direkt verbinden. Bei der Auskunft erfährt man eben nicht nur den Namen oder Firmen, sondern man kann auch ganz allgemeine Frage stellen. Zum Beispiel: “Ich suche ein Steakhaus in der Nähe vom Bahnhof in München”. Oder: “Ich bräuchte einen MediaMarkt in Frankfurt”, oder meinetwegen einen Arzt oder was auch immer. Die haben dann nicht nur diese Nummer angesagt, sondern konnten auch direkt durchstellen, womit ich dann in aller Regel eigentlich alles erreicht hatte, was ich wollte. Ich wollte ja nicht die Telefonnummer haben, sondern ich wollte mit jemanden sprechen.

In Deutschland gab es mal eine Zeit, da waren Telefonie- und Postbetrieb verstaatlicht. Das heißt: Es gab die Deutsche Bundespost. Die war auch für die Inlands- und Auslandsauskunft zuständig. Deswegen gab es genau zwei Nummern. Nämlich die “118” oder später dann die “01188” und die “00118”. Die haben wirklich nichts anderes gemacht. Die haben nicht verbunden, die haben auch nichts rausgesucht. Die haben einem genau einen Dienst angeboten, nämlich: Einträge aus dem Telefonbuch vorzulesen. Das änderte sich dann rapide, als der ganze Kram privatisiert wurde. Da hat es dann plötzlich Konkurrenz auf dem Markt gesprüht.

Damit die sich nicht in die Quere kommen, da hat man denen den Nummernbereich 118 und dann irgendwas zugewiesen. Deswegen gibt es inzwischen eine “11833” oder “11818” und “11880” und wie die alle heißen. Die haben alle gemeinsam, dass sie mit der ursprünglichen “118” anfangen. Die “118”, die ist nicht spezifisch für Deutschland, die gab es auch in anderen Ländern, zum Beispiel in Großbritannien. Da war die Nummer der Auskunft auch langezeit die “118”. Aber andere Länder andere Sitten.

Wie das so ist mit Telefonnummern, die sind eine Konventionsfrage. Damit sind wir beim Themenanker für heute und dem Gruß an @drazraeltod, als Themenpate. Der hat nämlich vorgeschlagen, als Themenanker die Telefonauskunft in USA und Kanada zu nehmen. Das ist die “411”. Damit erkennst Du vielleicht ein Muster. Es gibt ja auch andere spezielle Nummern, die irgendwas “11” sind. Zum Beispiel: “911”, als Emergency-Nummer. Das ist nicht von ungefähr so, dass ist nämlich in Kanada und in den USA ein vorgegebener Nummernstandard. “N-11” wird das genannt. Ja, diese sind festgelegt.

“211” sind Community-Services. “311” sind lokale Behördendienste. “411” Directory-Assistance, also die Telefonauskunft. “511” Traffic-Information, “611” bringt einen zur Servicehotline des lokalen Telefonanbieters. Hinter “711” verbirgt sich ein Dienst für Schwerhörige. Ich weiss gar nicht wie ich mir das vorstellen muss, vielleicht redet er mit achtfacher Lautstärke daher oder so. “811”, naja, “811” ist für Underground public utilities location. Ich habe nicht den leisesten Schimmer, worum es sich da geht. “911” kennen wir, das ist eben der Emergency-Call. Dann fehlen noch zwei, nämlich die: “011” und “111”. Das liegt daran, dass die reserviert sind. Weil nämlich eine 0 vor einer 1 bedeutet, dass wir es mit einer Vorwahl zu tun haben.

Bis bald.