Das Doomsday Argument (798)

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Ist das Ende nah? Wird vielleicht sogar schon in 760 Jahren der letzte Mensch geboren? Math macht Spaß, Freunde…

Bild: Von A. T. Service – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15490353

1 Kommentar

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Ich bin kein Fan dieses Konzepts. Mir ist klar wie es funktioniert, ich glaube nur nicht dass man mit den Aussagen sonderlich was anfangen kann.

a) Das Resultat bleibt eine Wahrscheinlichkeit. (Es ist extrem unwahrscheinlich dass ich vom Blitz getroffen werde – trotzdem stelle ich mich nicht bei Gewitter auf Berge)
b) es lässt sich keine Handlungsweise daraus ableiten – wir sind „näher am Ende“ bedeutet eben nicht dass wir weniger/mehr für die Umwelt tun sollten oder mehr Angst vor Atomwaffen haben sollten. Das gleiche gilt für das Inverse – „Wir haben noch Zeit“ bedeutet nicht dass wir uns entspannt zurücklehnen können.
c) Die Größenordnung des Ergebnisses variert absurd – Oder wie du in deinem Schlusssatz sagtest „Wir wissen nur dass es endet“ (Was wir eben auch nicht wissen, weil das die Grundannahme ist ohne die diese Theorie gar nicht funktioniert)

Und natürlich gibt es viele historische Beispiele in denen Leute irgendwas erfolgreich damit abgeschätzt haben. Aber da wirkt halt auch Confirmation Bias. Wenn hundert Leute ein Datum vorhersagen, wirst du nachdem das Ereignis eingetroffen ist nur noch von den 5en hören die erfolgreich „richtig“ lagen.

Die tausend Versuche in denen jemand gesagt hat „Morgen geht Firma X pleite!“, danach sein Geld verspielt hat und nichts passierte? Davon hört man nie wieder.

Schlussendlich muss man sagen dass Menschliche Bevölkerung keine linare Entwicklung ist – „die Mitte“ eines exponentiellen Wachstums zu beschreiben, während man nur den Anfang kennt? Da wird die Unsicherheit massiv größer als das was man an verlässlichen Daten hat. Das ist nicht das selbe wie den linearen Verlauf von Panzerseriennummern abzuschätzen – jene verlaufen einigermaßen linear, logisch (weil menschengemacht) und man hat weit mehr als 1-2 Messpunkte. Beim Doomsday-Argument hingegen hat man eigentlich immer nur einen Messpunkt – und der hängt davon ab wann man die Berechnung anstellt. Wird man in 100 Jahren nachsehen, wird man eben nicht das selbe „Endjahr“ erhalten, obwohl sich faktisch nichts geändert hat.

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