====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Fliegende Autos sind schon seit Jahrzehnten fester Bestandteil unserer Science Fiction. Trotzdem scheint das Konzept noch nicht umsetzbar zu sein. Ein chinesischer Hersteller hat aber dieses Jahr auf der CES eine persönliche elektrisch betriebene Drohne im Kleinwagenformat vorgestellt und will diese zur Serie entwickeln…
https://www.wired.de/collection/latest/die-drohne-ehang-184-kann-einen-menschen-transportieren
http://www.imdb.com/title/tt0119116/
https://en.wikipedia.org/wiki/Flying_car_(aircraft)
Bild: von Flight magazine 1917 – Via http://flyingmachines.ru/Site2/Arts/Art4897.htm, Gemeinfrei,https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=25133933
Die Idee, dass wir mal alle in fliegenden Autos sitzen, ist schon verdammt alt. Genauso alt, wie das Auto nämlich. Schon 1926 hat Henry Ford mit einem Flugzeugkonzept gespielt, bei dem die Grundidee war, dass man kleine Flugzeuge für Jedermann konstruiert und damit vielleicht Verkehrssysteme aufbauen könnte.
1940 sagte selbiger Henry Ford voraus, dass es irgendwann eine Kombination aus Flugzeug und Auto geben werde. Und in den 50ern wurden dann auch Konzept-Cars zu dem Thema gebaut. Wenn ich jetzt an fliegende Autos denke, dann ist mein armes Popkultur und filmgeprägtes Gehirn sofort damit beschäftigt, Szenen aus “Das fünfte Element” und “Star Wars” rauszukramen. Das sind auch wirklich einige der ältestens Kinodarstellungen von fliegenden Autos. Star Wars ist immerhin 1977 und damals war dann die Tricktechnik auch weit genug, um das darzustellen.
Auch in “Blade Runner” flogen Autos durch die Gegend – das war 1982. “Back to the Future” ganz klar. Der fliegende DeLorean war einer der Ikonen der Filmkultur 1985 und 1989 und “Das fünfte Element” dann immerhin schon 1997. Das ist also gar nicht mal so alt, wie ich spontan jetzt gedacht hätte.
Was hat denn bisher eigentlich fliegende Autos verhindert? Warum hat nicht jeder von uns eine kleine fliegende Maschine in der Garage stehen? Es ist nicht, wie man zunächst mal annehmen möchte, die Komplexität oder Größe der Konstruktion. Man kann inzwischen Flugzeuge bauen, die klein genug wären. Es ist denkbar, autoartige Gefährte zu bauen. Aber: Die sind dann in aller Regel nicht so sicher wie unsere heutigen Autos.
Sie sind lauter als die heutigen Autos und eine der Hauptprobleme dürfte sein, dass sich die Dinger einfach nicht lohnen. Es ist teurer sowas zu konstruieren; teurer sowas anzuschaffen und sie brauchen auch mehr Energie für den Flug. Deswegen hat sich das nicht wirklich als ein ernsthaftes Unternehmen herausgestellt. Aber es könnte sein, dass ein artverwandtes System jetzt dann doch für den persönlichen Flugverkehr sorgen könnte.
Auf der CES, einer Elektronikmesse in den USA – der größten Elektronikmesse der Welt – hat dieses Jahr nämlich ein Unternehmen eine spezielle Drohne vorgestellt: Das 184 Personal Flying Vehicle, das damit auch der Namenspate für die heutige Episode ist. Dabei handelt es sich wirklich um eine Drohne – eine Elektrodrohne – die immerhin eine Person in einem 10 Meilen Radius befördern können soll und sie fliegt autark. Damit hat man einen gewissen Sicherheitsvorsprung schonmal abgeholt, denn es muss niemand zum Piloten ausgebildet werden, um das Ding zu fliegen.
Von der Größe her ist das Gefährt in etwa so groß, wie ein kleines Auto. Der Passagier im Cockpit hat erstmal nicht wirklich viel zu tun. Er setzt sich rein und drückt einen Knopf, um die Flugphase einzuleiten oder anzuhalten oder eben zu landen und der ganze Rest funktioniert vollautomatisch und computergesteuert.
Das Flugzeug würde der Anwender ganz einfach mit seinem Smartphone festlegen per App und macht es sich dann gemütlich. Um den Flug angenehm zu gestalten, gibt es eine Klimaanlage, es gibt W-LAN an Bord, es ist genug Platz um noch einen Rucksack und ein paar Utensilien zu verstauen und damit kann man sich in dieser Drohne doch ganz gut und gemütlich aufhalten, während man seinem Ziel näher geflogen wird.
Die Firma Ehang dahinter – ein chinesischer Hersteller – hat ein ganzes Konzept entwickelt, rund um diese Drohne. So planen die eben nicht nur die Serienproduktion, sondern denken auch über den Bau entsprechender Flugkontrollzentren nach und haben auch die Sicherheit der Drohnen fest im Blick, inklusive Notfalllandelogik usw.
Eingeführt soll die Drohne in den Markt noch dieses Jahr werden und der Preis soll zwischen 200.000 und 300.000 US-Dollar liegen. Am Anfang sicherlich nichts, was sich Jedermann leisten kann, trotzdem etwas, was vielleicht spannend für den ein oder anderen vielbeschäftigten Geschäftsmann oder auch vielleicht für Serviceanbieter, so eine Art Taxiunternehmen usw. wären. Das kann man natürlich auch nur dann betreiben, wenn die entsprechenden Behörden es absegnen und das bleibt wahrscheinlich erstmal abzuwarten. Aber: Ein kleiner Schritt ist gemacht. Vielleicht bekommen wir doch noch irgendwann unsere Straßenschluchten mit mehrschichtig übereinander rumfliegenden, fliegenden Autos.
Bis bald.