Ein 48 Millionen Jahre altes Pferd =^_^=

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Vor kurzem war ein versteinertes Urpferde-Fötus gefunden und auf 48 Millionen Jahre datiert worden. Das brachte mich zu der Frage: Seit wann interessieren wir uns eigentlich schon für Fossilien? Wer war der erste, der sich damit befasste?

http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article147358045/Versteinerter-Foetus-ueberrascht-die-Wissenschaft.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Fossil
http://www.wasistwas.de/archiv-natur-tiere-details/wer-hat-wo-die-ersten-dinosaurierknochen-gefunden.html
https://en.wikipedia.org/wiki/James_Parkinson

Musik: http://www.bensound.com
Bild: https://pixabay.com/de/dinosaurier-eidechse-fossil-alte-220139/

 

#048 – Ein 48 Millionen Jahre altes Pferd

Vor einigen Wochen ging eine Meldung durch die Zeitungen, die vermutlich die meisten sofort wieder vergessen haben, mich übrigens eingeschlossen. Und zwar war ein 48 Mio. Jahre altes Urpferdchen-Skelett aufgetaucht. Das Besondere an diesem Skelett? – Es hatte die versteinerten Überreste eines Urpferdchen-Embrios im Bauch und gab damit Aufschluss darüber, wie sich denn der Fortpflanzungsapparat von Säugetieren entwickelt hat. Und wie lange es denn unsere Form der Fortpflanzung tatsächlich schon gab, gibt, gegeben hat.

Ich war ja von so etwas tatsächlich schon immer irgendwie fasziniert. Ich war ein Dinosaurierkind. Das heißt, in diesem kritischen Alter von 6 – 10 Jahren habe ich alles an Büchern gefressen, was es zum Thema Dinosaurier für mein Alter nur gab. Wichtig war, dass mindestens mal der T-Rex darin abgebildet war und ein Brontosaurus und ich konnte Dutzende von Dinosaurier samt der Zeit, in denen sie gelebt haben, aufzählen.

Meine Kids waren da ganz ähnlich drauf, ganz besonders mein jüngster, der den Fimmel fortsetzte und mir damit noch mal ein Dinosaurier-Revival geschenkt hat, denn natürlich hatte ich eine einwandfreie Entschuldigung, mit ihm zusammen all diese Dinosaurier-Bücher durchzublättern. Großartiges Zeug!

Fossilienfunde oder auch Dinosaurierknochenfunde gab’s übrigens schon seit dem 15. Jahrhundert. Gut, man kann sagen: Wahrscheinlich gab’s die Funde auch schon viel, viel länger, aber seit ungefähr dem 15. Jahrhundert wird von Fossilien berichtet, von versteinerten Überresten irgendwelcher Pflanzen und Tiere. Man wusste damals nicht so recht, was man da in den Händen hielt, aber sie waren zum Teil auch schon systematisch gesammelt.

Die Idee, dass es jedoch abertausende, wenn nicht Millionen Jahre alte Überreste im Erdreich zu finden gibt und dass da vielleicht Tiere versteinert waren, die so niemanden auf der Welt bisher begegnet waren, die tauchte erst im 19. Jahrhundert auf. In den 1820er Jahren um genau zu sein. Und auch die Bezeichnung „Dinosaurier“ oder „Saurier“ stammt aus dieser Zeit.

Tatsächlich war es so, dass ein berühmter Arzt, James Parkinson, nach dem auch die Parkinson-Erkrankung benannt ist, das Fundstück eines Geologen, den er kannte, William Buckland, 1822 auf den klangvollen Namen „Megalosaurus“ taufte – Großechse. Damals war es so, dass im englischen Königreich eine Knochen- und Fossilienbegeisterung vorherrschte und große Funde mit riesigem Hallo begrüßt wurde. Es war außerdem so, dass anscheinend überwiegend Ärzte und Geologen sich damit befassten. Zumindest aus der damaligen Zeit sind es meistens Ärzte und/oder Geologen, die irgendwelche bedeutsamen Funde machen und dokumentieren. Die volle Bezeichnung „Dinosaurier“ – also: schreckliche Echse – kam dann 1841 auf.

Der Londoner Professor Richard Owen hatte bruchstückhafte Tierfunde analysiert und dabei dann irgendwann festgestellt, dass das eine bisher vollkommen unbekannte Reptilienart gewesen sein musste und diese Reptilienart ganz offensichtlich enorme Größen erreichen konnte. Deswegen hat er sie „schrecklich große Echse“ oder „Schreckensechse“, also „Dinosaurier“ genannt.

Das erste wirklich komplette Dinosaurierskelett wurde dann übrigens nicht wie alles, was davor so gefunden wurde, in England oder auf dem europäischen Festland entdeckt, sondern tauchte in den USA auf. 1858 entdeckte William Parker Foulke den „Hardrosaurus“ und zwar in New Jersey. Und ab da ging’s ab. Also, amerikanische Dinosaurierforscher haben mit dem Buddeln nicht mehr aufgehört und haben ganz besonders im amerikanischen Westen in Montana, Wyoming, Colorado oder Utah große komplette Skelette gefunden.

Was ich ja immer besonders lustig finde ist sich vorzustellen, dass die Nachfahren der Dinosaurier unsere heutigen Vögel sind. Wir hatten mal Wellensittiche. Und wenn man die den Tag über beobachtet, kann man sich kaum vorstellen, dass die die Überbleibsel der gigantischen Reptilien sein sollen, die seinerzeit mal über die Erde marschiert sind.

Tja, wer weiß, was irgendwann mal von uns übrig bleibt? Da ist es schon tröstlich zu sehen, dass die Forscher von Zähnen, einzelnen Knochen oder eben Urpferdchen begeistert sein können, weil die Größe erreichen wir dann ja schließlich auch noch.

Bis bald.

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