====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Ein Kickstarter Projekt belebt einen Klassiker wieder: Das Objektiv mit dem eines der ersten Fotos der Fotografiegeschichte geschossen wurde…
http://www.golem.de/news/lomography-daguerreotype-178-jahre-altes-objektiv-fuer-digitalkameras-1604-120187.html
https://en.wikipedia.org/wiki/File:Boulevard_du_Temple_by_Daguerre.jpg
Bild: von Loker – Self-published work by Loker, CC BY-SA 3.0,https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1134034
Ich verfolge ja die Startup Szene und die Maker Szene und die Entrepreneur Szene und den Silicon Valley Hightech Wahnsinn sozusagen aus der ersten Reihe und ich bin immer wieder völlig hin und weg und begeistert, was da zum Vorschein kommt.
Eine der Dinge, die ich wirklich toll finde und wo ich regelmäßig einfach nur Zeit verbringe beim Durchklicken von Projekten ist Kickstarter. Kickstarter ist eine Plattform, auf der Entrepreneure Geldgeber suchen können – und zwar private Geldgeber. Jeder kann Geldgeber werden.
In aller Regel funktioniert das so, dass die ein Projekt aussetzen, das beschreiben, dann meistens auch ein ausführliches Video dazu drehen usw. und dann eine Kampagne starten, bei der sie um – ich will es jetzt nicht Spenden nennen, weil man erwirbt in der Regel auch einen Anteil an dem Projekt -, sondern Investitionen werben. Dabei kommen wirklich spektakulär coole Projektideen an Finanzmittel, die sie anders sonst unter Umständen nicht bekommen hätten.
Ich bin zum Beispiel schon völlig fasziniert vor einem Projekt gesessen, das Pflanzen züchten möchte, die im Dunklen leuchten und die Vision hat, dass Städte ja leuchtende Grünanlagen bauen könnten, die die Straßenlaternen ersetzen.
Oder wie wäre es mit einem Computer Font, der die Handschrift Albert Einsteins nachbildet, sodass man so schreiben kann, wie der große Physiker. Ich weiß nicht so genau, warum man das braucht. Ich weiß auch, wieso man sowas normalerweise vielleicht nicht finanziert bekäme, würde man bei einem klassischen Geldgeber vorbeischauen – die Community fand es großartig.
Sinnvoller und nicht weniger faszinierend finde ich dann zum Beispiel sowas wie den quelloffenen 3D Lebensmitteldrucker. Und was in der Kategorie eben auch gut funktioniert ist Liebhaberstücke wiederzubeleben. Und da bin ich über ein Projekt gestolpert, das zumindest mich völlig in seinen Bann gezogen hat. Und zwar geht es um ein Objektiv. Ein Objektiv, das 1838 für eines der ersten Fotos der Welt benutzt worden ist.
Dieses Foto hat – Vorsicht: Französisch-Sprechende bitte kurz ducken und weghören – Louis-Jacques-Mandé Daguerre abgelichtet und hat dafür eigens ein Objektiv konstruiert. Dieses Objektiv hat einmal ein Messing-Metallgehäuse. Es sieht also schon mal wirklich spektakulär cool aus und es hat einen Einschub, in den man verschiedene Blenden einschieben kann und damit wirklich richtig spannende Bildeffekte zaubern kann.
Mit modernen Mitteln produziert, für Digitalkameras optimiert, mit entsprechendem Anschluss und allem, verspricht dieses Objektiv nicht nur diesen Flair von alter Technologie, sondern hochmoderne Höchstqualität in der Fotografie. Das ist auch eher was für Künstler und die Firma, die das produzieren will, hat auch schon einige dieser Objektive gebaut und an bekannte und unbekannte Fotografen vergeben, um eben Fotos zu haben, die zeigen, was das Objektiv kann.
Es gibt ein Video, indem eben solche Fotos gezeigt werden und an denen man sich festschauen kann. Also, ich habe es mir mehrmals angeschaut. Ich bin jetzt aber auch Fotofan.
Um dieses Objektiv Wirklichkeit werden zu lassen und für einen Preis von so um die 400 Dollar – 550 Dollar in die Läden zu bringen, war eine Finanzierung von 100.000 US-Dollar nötig. Und die wurde inzwischen deutlich übertroffen – über 200.000 Dollar kamen zusammen.
Und ich muss zugeben: Spaß hätte ich ja schonmal an sowas. Und an leuchtenden Zimmerpflanzen auch. Jetzt müssten wir die nur noch an- und ausschalten können und alles wäre gut.
Bis bald.