====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Ein Rekord 2013 waren 275 000 Dominosteine, die in einer Kettenreaktion spiralförmig umfielen. Irgendwie hypnotisch anzuschauen…
https://de.wikipedia.org/wiki/Domino
https://de.wikipedia.org/wiki/Dominoeffekt
Bild: By Hide-sp – Hide-sp’s file, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=3984009
#275 – 275.000 Dominos
Es gibt ja Sachen, die wir Sport nennen, bei denen ich mich wirklich schwer tue, sie als Sport zu akzeptieren. Domino ist so ein Fall. Es gibt einen Domino Sportverein, es gibt Domino Wettkämpfe, es gibt professionelle Domino Spieler und alles das nur, weil es eben ein Spiel gibt, in dem man irgendwie Punkte machen kann, gewinnen kann, gegeneinander antreten kann. Wir Menschen machen so etwas gerne glaube ich.
Aber vielleicht noch mal zurück: Im Allgemeinen ist Domino der Name für ein Spiel, dass man mit Spielsteinen legt. Im Allgemeinen sind das 28 Steine, die meistens aus Holz oder Kunststoff sind und eine Größe von ca. 6×3 cm haben. Diese Steine sind in zwei Felder eingeteilt und diese Felder haben dann wie eine Würfelseite eine Augenzahl und können irgendwas zwischen 0 und 18 Augen haben, je nach Spielsatz, den man verwendet. Und normalerweise spielt man eben dieses Spiel, indem man Dominosteine aneinander reiht und versucht, dabei eben möglichst kleine Zahlen zurückzubehalten, wobei es natürlich auch unterschiedliche Regelsätze gibt.
Das Spiel selber stammt aus China und wurde wohl von Marco Polo irgendwann mal importiert, wobei man das nicht so wirklich sicher weiß. Die ältesten Belege, die wir heute kennen, die sich mit dem Dominospiel beschäftigen, reichen zurück ins 13. Jahrhundert und sind eben aus China. Die erste Anwendung dieser Spielsteine ist dieses Legespiel. Die Idee ist, dass man versucht möglichst alle Steine abzulegen oder wenn schon nicht alle Steine abgelegt sind, dann wenigstens möglichst wenig Punkte zu behalten.
Aber es gibt eine alternative Art Domino zu spielen, nämlich einfach auf die Punkte zu pfeiffen und Dominosteine einfach aufrechtstehend hintereinander zu stellen, sodass wenn sie kippen, sie den jeweils nebenan stehenden Stein mit sich reißen. Und so lässt sich eine Kettenreaktion aufbauen – der sogenannte Dominoeffekt.
Und für diesen Dominoeffekt gibt es eine komplette Industrie, die sich damit beschäftigt, immer noch mehr Dominosteine hintereinanderzureihen, um dabei beim Umfallen besonders schöne Effekte zu erzeugen. Ganze Maschinen werden gebaut, wo die umfallenden Dominosteine verschiedene Funktionen auslösen und jedes Jahr auf’s Neue werden Rekorde eingestellt, die dann im Guiness Book of Records landen. So sind wir inzwischen bei mehreren Millionen Steinen angekommen, die da systematisch gelegt werden. Und hat man die früher noch immer mit der Hand aufgestellt, ist man inzwischen dazu übergegangen, das auch maschinell zu machen und dann findet man eben auf Youtube auch Videos von Maschinen, die einen Stein nach dem anderen anbringen. Das kann man praktisch auch noch automatisieren und dann haben wir so eine Art Domino-Figuren-Druckmaschine.
Und weil man solche Figuren auch nicht mal eben so aufstellt ist es inzwischen auch so, dass es alle möglichen Nebendisziplinen gibt, um eben doch noch irgendwie eine Chance auf einen Rekord zu haben, ohne tagelang in irgendeiner Halle Figuren aufstellen zu müssen. Und deswegen gibt es inzwischen Dominowettbewerbe, die eben ganz besondere Eigenarten haben. Zum Beispiel Dominos mit Matratzen auf denen Menschen sind. Ja – richtig gehört! Stell Dir vor, man nimmt Matratzen, an diese Matratzen jeweils vorne dran einen Menschen und stellt die einfach wie Dominos in eine Reihe. Und irgendwann geht man vorne her und schubst den ersten Menschen samt seiner Matratze um, sodass der auf die nächste Matratze fällt und die nächste Matratze. Da gibt es auch ein sehr schönes Youtube Video zu – Link wie immer in den Notizen zur Sendung. Der amtierende Rekord liegt bei über 1.200 Menschen, die auf diese Art und Weise mit Matratzen umfallen.
Ein anderer spezieller Dominorekord war dann eben auch Themenanker für die heutige Anerzählt Episode, nämlich Dominosteine in Spiralform umfallen zu lassen. Eben nicht gerade aufgestellte Dominosteine, die sonst oft verwendet werden, sondern solche, die in Kurven umfallen und da liegt der Rekord wohl bei 275.000 Dominosteinen. Das sind deutlich weniger als mehrere Millionen. Damit kann man das auch schneller aufstellen, sieht meiner Meinung nach nicht ganz so vielseitig aus, aber macht dann trotzdem sowohl ein nettes Video als auch eine nette Werbesendung, als auch einen Rekord im Guiness Book. Alles sozusagen heimgefahren, was man da so heimfahren kann.
Was gibt es denn sonst noch so? – Die längste Dominowand; die größte Dominopyramide; Dominos in Dominoland; Dominos in Schleifenform; Dominos Rally, also es findet sich viel, was man so rekordverdächtiges mit Dominos anstellen kann.
Bis bald.