283 – Lucia von Syrakus =^_^=

====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====

Lucia von Syrakus ist eine der Heiligen, die im Hohelied Erwähnung finden. Als christliche Jungfrau wurde sie grausam hingerichtet und ist seither Schutzheilige für eine Unmenge an Berufen und Bevölkerungsgruppen…

https://de.wikipedia.org/wiki/Lucia_von_Syrakus (geboren am)
https://de.wikipedia.org/wiki/Lucien-H%C3%A4uschen-Schwimmen
http://www.muenchen.de/veranstaltungen/event/16473.html
http://www.katholisch.de/glaube/unser-kirchenjahr/sagenumwobene-lucia

Bild: Von Domenico Beccafumi – Web Gallery of Art: Image Info about artwork, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=138427

 

#283 – Lucia von Syrakus

Das Jahr 283 ist das Jahr, in dem Lucia von Syrakus geboren wurde. Lucia ist eine frühe christliche Märtyrerin und Heilige. Weil es so viele Zeugnisse ihres Lebens und ihrer Geschichte gibt, wird vermutet, dass es sich um eine historische Person handelt. Zumindest gab es wohl eine Lucia von Syrakus, die hingerichtet wurde und damit den Märtyrertod starb. Den starb sie allerdings in noch recht jungen Jahren mit gerade mal 21 Jahren im Jahr 304 n. Chr.

Lucia war die Tochter einer römischen Familie. Eines einigermaßen reichen römischen Bürgers in Syrakus um genau zu sein. Der starb allerdings relativ früh und so wollte die Mutter sie auch möglichst zeitnah wieder verheiraten. Jetzt hatte Lucia allerdings Jungfräulichkeit und Christiwillen gelobt, hatte also sozusagen ein Keuschheitsgelübde abgelegt und war daher nicht besonders gehorsam und willens, sich auf eine Verlobung und eine Heirat einzulassen. Erst als die Mutter praktisch durch ein Wunder von einer schweren Erkrankung geheilt wurde, gab die dann dem Wunsch ihrer Tochter nach und blies die schon angesetzte Verlobung und nachstehende Hochzeit ab.

Das fand jetzt wiederum der zukünftige Bräutigam nicht besonders lustig und klagte Lucia als Christin an. Den Erzählungen nach wollte der Richter Paschasius sie daraufhin in ein Bordell bringen lassen. Das hat man wahrscheinlich damals mit ungehorsamen Christenfrauen so gemacht, aber konnte leider diesen Beschluss nicht umsetzen, weil weder durch ein Ochsengespann, noch mit 1000 Männern es möglich war, Lucia von der Stelle zu bewegen. Und was macht man dann in so einem Fall? – Klar, logisch: Foltern und hinrichten.

Manche Legenden berichten noch von einigen Wundern zusätzlich, getötet wird sie aber wohl letztlich durch einen Schwertstich in den Hals. Und man soll ihr die Augen herausgerissen haben. Und deswegen wird die heilige Lucia heutzutage auch bei Augenleiden, bei Blutfluss oder Halsschmerzen angerufen und auf den Bildern von ihr hat sie oft eine Schale mit den Augen, die ihr herausgerissen worden waren… Uuuaaaargh, schön!

Viel beschäftigt ist man als Heilige auch. Man könnte ja meinen, dass wenn man mal sich den Platz im Hohelied verdient hat wie Lucia und heilig gesprochen wurde, könnte man sich vielleicht zurücklehnen und etwas entspannter sein. Aber nein. Lucia ist zuständig für die Armen, die Blinden, für reumütige Prostituierte, für kranke Kinder, speziell als Schutzheilige für die Städte Syrakus und Venedig oder auch als Patronin für Anwälte, Bauern, Elektriker, Glaser, Kutscher, Messerschmieder, Näherinnen, Polsterer, Sattler, Schneider, Schreiber und für die Weber.

Verschiedene regionale Feiertage und Brauchtümer gibt es natürlich auch. Besonders schön finde ich, dass jedes Jahr am 13. Dezember in Fürstenfeldbruck stattfindende Luzienhäuschenschwimmen. Da werden dann über 100 kleine von Schülern gebastelte schwimmende Häuschen mit brennenden Kerzen am Abend in dem Flüsschen Amper zu Wasser gelassen. Ich habe ja mal in der Nähe der Amper gewohnt, allerdings erst unten bei Moosburg. Viel zu weit, als dass ich eines dieser Häuschen zu Gesicht bekommen hätte, aber trotzdem, ein schöner Brauch ist das allemal.

Bis bald.