470 Grad Oberflächentemperatur =^_^=

====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====

Themenpate: Jott Ess

Die Venus ist einer unserer Nachbarplaneten und schon 36 Mal Ziel von Raummissionen gewesen. Erfolgreich waren die allerdings eher selten und im Grunde auch nur die Missionen der Russen.

Bild: Von NASA or Ricardo Nunes – http://www.astrosurf.com/nunes/explor/explor_m10.htm, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=338424

 

 

#470 – 470 Grad Oberflächentemperatur

[Auszug

Der Weltraum: Unendliche Weiten, wir schreiben das Jahr 1975 und die Russen zeigen uns, wie es geht.

[Auszug

Wie bitte, die Russen? Ja, die Russen. Das haben die in Sachen Weltraumtechnik durchaus schon öfter geschafft. Im vorliegenden speziellen Fall und dank Hinweis von unserem Themenpaten @Jott Ess geht es hier jetzt gerade um den ersten erfolgreichen Sondensellfi von der Oberfläche der Venus. Sprich, dank der Russen haben wir 1975 die ersten Aufnahme der Oberfläche der Venus überhaupt bekommen.

Das ist eine Oberfläche, die wirklich unwirklich ist. Zwar kommen nur 5% der Sonnenenergie auf der Oberfläche der Venus an und trotzdem ist es unerträglich heiß. 470 Grad Celsius heiß, um genau zu sein, womit wir auch den Themenanker der heutigen Sendung haben.

Venus-Missionen sind eine deprimierende Geschichte. Denn von den 36 Missionen, die bekanntermaßen Richtung Venus aufgebrochen sind, sind gerade einmal 20 als im weitesten Sinne erfolgreich in die Geschichte eingegangen. Eigentlich gab es auch mehr als 36 Mission, die das Ziel Venus hatten, nur diejenigen, die noch beim Start scheitern – also nie vom Boden wegkommen – die werden hier gar nicht gezählt. 20 Missionen jedenfalls, gelten als erfolgreich. Das sind 15 sowjetische und 5 amerikanische Missionen. Dann gibt es noch eine europäische Mission, die acht Jahre lang die Venus erforscht hat. Die Japaner haben es auch einmal in den Venus-Orbit geschafft.

Geht man durch die Liste der Venus-Mission auf Wikipedia, dann ist die eingeteilt in gescheiterte Missionen, in teilweise erfolgreiche Missionen und erfolgreiche Missionen. Bei den teilweise erfolgreichen Missionen sind eine ganze Reihe Landeversuche der Sowjetunion aufgeführt. Die sind dann immer als Länder erfolgreich übertragen, während der Landung auch fleißig Daten erreichen, aber den Boden nicht mehr intakt. Ich schätze, wenn man ungebremst mit einem Auto in eine Wand fährt, dann kann man das natürlich auch irgendwie als erfolgreichen Parkvorgang bezeichnen. So ähnlich stelle ich mir das bei diesen Ländern auch vor. Das heißt, die Sonde erreicht den Boden, aber kann dann halt nichts mehr.

In einer ähnlichen Kategorie sind dann unerwartete Erfolge. Zum Beispiel hat es die Nasa einmal geschafft, eine Sonde auch wirklich zu landen und funktionsfähige Daten von der Oberfläche zu bekommen, nur war die Landung eigentlich gar nicht Teil des Plans. Das waren insgesamt vier Sonden und die hatten eigentlich den Auftrag, Daten aus der Atmosphäre einzusammeln. Das hat auch 100% funktioniert und eine dieser Sonden überstand dann sogar die Landung. Allerdings überleben diese Sonden einmal auf der Oberfläche angekommen dann nicht lange. 11 Sekunden war die kürzeste Sendezeit und 110 Minuten die längste. Dann ist es vorbei. 470 Grad, stürmischer Wind, ätzende Atmosphäre, nicht gerade ideale Bedingungen für Panoramafotos.

Die letzte Landung auf der Venus, die glückte der Sowjetunion 1984. Seither sind wir immer nur daran vorbei oder drumherum geflogen, aber nicht mehr gelandet. Der nächste “Länder” wird wieder von den Russen sein, geplant für 2024 wird es die Mission Venera DE geben, die dann hoffentlich etwas länger als 110 Minuten überlebt.

Bis bald.

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