274 Stunden =^_^=

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Die Rettung von Johann Westhauser aus der Riesending Höhle war nicht nur spektakulär sondern auch eine beispiellose Zusammenarbeit internationaler Höhlenkletterer und Bergretter. 274 Stunden verbrachte er in der Höhle und die Retter mussten sich mehrere Tage lang mit dem Verletzten Richtung Ausgang vorarbeiten.

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#274 – 274 Stunden

Kennst Du das? – Wenn Du warten musst und sich nichts rührt? Und Du weißt vielleicht noch nicht einmal, wie lange Du warten musst und Du hast keine Ablenkung. Ich glaube, das ist was, das kennen eigentlich nur ganz wenige von uns. Aber Johann Westhauser, der weiß, wie sich das anfühlt.

Johann Westhauser war in den Berchtesgardener Alpen in einer Höhle gefangen. Dort war er unterwegs von einem Steinschlag überrascht worden und ein Stein, ein massiver Felsbrocken eigentlich schon eher, hatte ihn an den Kopf getroffen. Der Helm konnte den Aufprall dämpfen, sonst wäre er sicher tot gewesen. Auf jeden Fall saß er dann fest. Jetzt dauerte es natürlich eine Weile, bis seine Notlage so richtig bekannt war und dann mussten sich andere Forscher zu ihm durchkämpfen.

Und das ist eine Aufgabe, der ist nicht jeder 0815 Bergretter gewachsen. Höhlen zu beklettern erfordert einiges an Spezialwissen und es ist eine sehr überschaubare Menge an Menschen, die das eigentlich können. Allerdings sind Höhlenforscher eine eingeschworene Gemeinde. Schon am ersten Tag der Rettungsaktion reisten komplette Teams aus verschiedenen Ländern an. Deutsch, Österreicher, Schweizer, Italiener, Retter aus Kroatien, europaweit kamen Menschen geeilt. Und so sammelten sich die verschiedenen Rettungskräfte in 1.800 Meter Höhe im Berchtesgardener Land am Eingang der Riesending Schachthöhle, eine der anspruchsvollsten Höhlen, die man so erklettern kann und machten sich auf den Weg zu dem, nicht verschütteten, aber Verunglückten. Und der wartete.  

Vier Tage dauerte es bis mit dem Transport an die Oberfläche begonnen werden konnte und das, nach einem Unfall, nachdem man normalerweise sofort in die Notaufnahme käme. Und der Transport selber war dann wie ein Krimi – sechs Tage lang dauerte es, bis man den Eingang der Höhle wieder sehen konnte. Weil elektrische Seilwinden aus statischen und sicherheitstechnischen Gründen nicht verwendet werden konnten, musste Johann Westhauser von seinen Rettern sozusagen in Handarbeit auf seiner Liege notdürftig fixiert, mehrere hundert Meter in die Höhe gehievt werden.

Insgesamt dauerte die gesamte Rettungsaktion 274 Stunden. Die aufwendigste Etappe dieser spektakulären Rettung, die so noch nie da gewesen war und die sich so auch nie wieder wiederholt hat, war eine 180 Meter Passage, bei der die Retter die Trage an Seilen freischwebend nach oben ziehen mussten – ohne Pause, nur mit Muskelkraft.

Ich bin mir sicher, ab heute feiert Johann Westhauser zwei Mal Geburtstag.

Bis bald.

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