====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Elektrosmog? Elektrosensibilität? Gibt es das überhaupt? Die WHO meint, da müsse man noch weiter forschen. Bisher sei jedenfalls kein Nachweis gelungen.
http://www.who.int/peh-emf/publications/facts/ehs_fs_296_german.pdf
https://de.wikipedia.org/wiki/Elektrosensibilit%C3%A4t
https://www.psiram.com/ge/index.php/Elektrosensibilit%C3%A4t
https://de.wikipedia.org/wiki/Frey-Effekt
Bild: Pixabay, CC0, https://pixabay.com/p-983671/?no_redirect
Wer bei Google nach Elektrosensibilität sucht, wird gleich 25.623 Mal fündig. Und von diesen Seiten sind wahrscheinlich mehr als die Hälfte Esoterikerseiten. Da lassen sich alle möglichen Schutzmaßnahmen ergreifen, um den vermeintlich schädlichen Strahlungen Herr zu werden. Denn im Grunde kann man ja sowieso eigentlich gar nicht wirklich viel tun.
Sobald ein elektrischer Strom fließt, gibt es ein elektrisches Magnetfeld und es sind genau diese Magnetfelder, die Elektrosensible spüren. Oder behaupten zu spüren. Denn das Problem ist, bisher lässt sich nicht nachweisen, dass Menschen von elektromagnetischer Strahlung beeinträchtigt werden. Dabei geht es eigentlich ganz schön weit bis hin zu kompletten Krankheitssymptomen – Hautausschlag, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, Migräneanfälle. Das sind alles Symptome, die von Betroffenen beschrieben werden. Das Problem nur: Wenn man versucht der Sache experimentell zu Leibe zu rücken und zum Beispiel Betroffene auffordert, Magnetfelder zu benennen, ja dann wird es in aller Regel schwierig. Bisher ist kein experimenteller Nachweis geglückt.
Eher im Gegenteil. Mit Ausnahme eines Effekts schaffen es bisher Elektrosensible eben nicht auf Ströme und Magnetfelder hinzuweisen. Die eine Ausnahme: Das ist der sogenannte Frey-Effekt. Und der beschreibt das Phänomen, dass manche Menschen in der Lage sind, hochfrequente Strahlung zu hören, also Strahlung, wie zum Beispiel Radar oder Mikrowelle. Der Frey-Effekt lässt sich tatsächlich experimentell reproduzieren. Als Ursache werden minimale Temperaturänderungen und zwar im Millionstel Kelvinbereich vermutet. Aber das hilft natürlich den Menschen mit Elektrosensibilität oder elektromagnetischer Hypersensitivität reichlich wenig.
Wie wenig, das fasst ein Dokument der World Health Organisation zusammen. Die WHO versucht nämlich schon seit Jahrzehnten diesem Phänomen nachzugehen und hat einige Studien durchgeführt, finanziert und auch Drittstudien ausgewertet. Ihre Ergebnisse fasst sie in Fact sheet N°926 zusammen. Und damit ist Fact sheet N°926 auch der ideale Themenanker für die heutige Sendung.
Ja und was steht nun in dem Dokument? – Ganz einfach. Im Grunde steht da drin: Alles Mumpitz bzw. in Behördendeutsch steht da drin: Es besteht noch weiterer Forschungsbedarf, aber bisher könnte man bei Untersuchungen nicht nachweisen, dass Menschen überhaupt irgendwelche elektromagnetischen Felder wahrnehmen können.
Ärzten wird daher auch vorgeschlagen, sich hauptsächlich um die Symptome und weniger um die elektromagnetischen Felder zu kommen. Die WHO wischt allerdings die Symptome und das Syndrom selber gar nicht mal vom Tisch. Das heißt, es stellt gar nicht infrage, dass Menschen an diesem EHS – wie es abgekürzt wird – leiden. Allerdings vermutet die WHO schlicht andere Ursachen, zum Beispiel eine ungesunde Haltung, flimmernde Bildschirme, schlechte Raumluft oder auch Stress. Nur eben die elektromagnetischen Strahlen, die haben vermutlich eigentlich nichts damit zu tun.
Bis bald.