====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Themenpate: @drazraeltod
Was wäre eigentlich wenn der nigerianische Prinz echt wäre? Dann wäre seine Masche immer noch Betrug.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Vorschussbetrug#Nigeria-Scam
- http://www.mimikama.at/allgemein/achtung-nigeria-connection-auf-facebook-unterwegs/
- http://www.der-postillon.com/2014/08/reicher-nigerianischer-prinz-bekommt.html
Bild: Flickr, CC0
Es ist ja so eine Art Treppenwitz. So witzig, dass sogar der Postillion sich drüber lustig gemacht hat. Ein reicher nigerianischer Prinz bekommt ständig E-Mail Absagen von Geschäftspartnern – titelte der – und machte sich damit über eine typische E-Mail Spam-Masche lustig. Ich habe solche E-Mails auch schon bekommen.
In meistens gruselig falschem Deutsch, was man vermutlich einfach mal verzeiht – es ist ja ein Nigerianer – beteuert da irgendjemand Mitglied der nigerianischen Königsfamilie zu sein und auf der Flucht zu sein und sein Vermögen außer Landes schaffen zu müssen. Alles was dazu fehlt, ist ein Partner, der dabei hilft, das Geld von A nach B zu überweisen.
Je nachdem welche E-Mail das ist und je nachdem welche Nachricht, sind das unterschiedliche Millionenbeträge. Bis rauf an die 20 Millionen US-Dollar wären das. Und für diese Transaktion darf natürlich der Helfer, also der E-Mail Empfänger, einen Teil des Geldes behalten. Also schon so einen üppigen Betrag – ist ja bei so einem Betrag wahrscheinlich dem nigerianischen Prinzen auch egal. Ein Paar Millionen hin oder her sind ja völlig wurscht.
Es gibt nur einen klitzekleinen Haken. Und dieser klitzekleiner Haken ist: Man braucht erstmal einen kleinen Vorschussbetrag. Es muss schließlich ein Transferkonto eingerichtet werden und es muss ein Mittelsmann beauftragt werden, das Geld von A nach B zu überweisen oder es muss jemand bestochen werden, um das total legitime Erbe dieses nigerianischen Prinzen außer Landes zu schaffen. Oder so.
Ja und genau das ist die Stelle, bei der amüsanter Spam aufhört und Betrug anfängt. Die Rede ist vom sogenannten Nigeria Scam. Inzwischen auch in modernerer Variante auf Facebook, Whatsapp usw. unterwegs.
Was ich relativ absurd finde ist, diese Scammer haben durchaus Erfolg und einer Studie von Microsoft zufolge ist es anscheinend auch noch so, dass mit der Absurdität der Geschichte, die Wahrscheinlichkeit steigt, dass Leute darauf reinfallen. Je durchgeknallter, desto wahrscheinlicher, dass jemand klickt. Wahrscheinlich nach dem Muster: Sowas kann sich ja keiner ausdenken.
Ja und dann überweisen die Opfer ein paar hundert Dollar zur Klärung der letzten anwaltliche Fragen. Ich meine, das ist ja auch ein kleines Investment, wenn man dafür vielleicht ein paar Hunderttausend oder vielleicht sogar eine Millionen bekommt und hören dann nie wieder was von dem nigerianischen Prinzen.
Es interessiert auch eigentlich wenig, dass in Nigeria, genauso wie bei uns, solche Betrügereien verboten sind. Aber was man auf Englisch Nigeria Scam nennt, das nennt man alternativ zum Beispiel wahrscheinlich in Nigeria “419 Scam”. Nach dem Paragraphen, der genau diesen Betrugsfall unter Strafe stellt.
Lieben Dank an @drazraeltod, dem Themenpaten für die heutige Sendung, dank dem ich jetzt weiß, was Vollidiot auf Nigerianisch heißt. Nämlich Mugu. So nennen nämlich die nigerianischen Nachwuchsprinzen da draußen, die Leute, die ihnen auf den Leim gehen. Meiner Meinung nach haben sie damit auch recht.
Bis bald.