====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Weltausstellungen sind dafür da um technologischen Fortschritt zur Schau zu stellen und so werden meist auch spektakuläre Gebäude errichtet, die oft zum Wahrzeichen werden. Die Space Needle in Seattle oder der Eiffelturm sind prominente Beispiele. Oder eben das Atomium, das zur Expo 58 in Brüssel errichtet wurde.
Quellen: https://de.wikipedia.org/wiki/Expo_58
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Weltausstellungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Weltausstellung
http://atomium.be/
https://de.wikipedia.org/wiki/Atomium
https://de.wikipedia.org/wiki/Panoramafreiheit
Bild:https://de.wikipedia.org/wiki/Expo_58#/media/File:Expo58_building_USA_inside.jpg
Wir Menschen rücken uns gerne zusammen. Wir stehen gerne in Gruppen, hören coole Musik, essen überteuertes Essen und bestaunen Dinge, die wir so nicht oft zu Gesicht bekommen. Und eine der Veranstaltungen, in denen man das schon seit den 1850er Jahren machen kann, sind die sogenannten Weltausstellungen.
Das ganze entstand ursprünglich einer französischen Idee und ist ein Kind der Industrialisierung. Es ging nämlich immer schon darum, Technologie und Fortschritt darzustellen und greifbar und verständlich zu machen. Die Franzosen hatten dazu nationale Messen und Ausstellungen organisiert, auch 18irgendwie und irgendwann nahm das ganze dann Fahrt auf und gipfelte in der ersten großen Weltausstellung in London 1851. Damals als Theme und hauptsächlichen Namen Industry of all Nations.
Die Weltausstellungen übertrafen sich dann auch immer in der Präsentation von Superlativen und Moderne. Und so ist es auch nicht von ungefähr, dass wir eine ganze Bandbreite von Gebäuden und Landmarken zurückbehalten haben von diesen einzelnen Ausstellungen. Das berühmteste Gebäude aus einer Weltausstellung dürfte ganz eindeutig der Eiffelturm in Paris sein.
Aber es gibt andere: Es gibt zum Beispiel die Space Needle in Seattle, die eines der Wahrzeichen dieser Stadt ist. Oder eben, und das ist der Anlass für den heutigen Podcast, das Atomium in Brüssel, das anlässlich der Expo 58, nämlich der Weltausstellung, die die Belgier in Brüssel 1958 ausrichteten, erstellt worden war.
Das Atomium ist ein Wahrzeichen Brüssels und auch heute noch sehr beeindruckend. Es handelt sich um die 165 milliardenfache Vergrößerung der Elementarzelle eines Eisenkristalls und war dazu gedacht, den damaligen Leistungsstand der belgischen Stahlindustrie zweifelsfrei zu demonstrieren. Natürlich ging es dabei auch irgendwo darum, das Atomzeitalter zu fördern, aber eigentlich war das Atomium erklärtermaßen als eine Art Homage an das Zeitalter der Schwerindustrie gedacht. Und es ist brachial. Sieht auch heute noch ziemlich cool aus.
Das ganze Bauwerk ist insgesamt 102 Meter hoch und besteht aus 9 Kugeln, die jeweils 18 Meter Durchmesser haben. Sechs von diesen Kugeln sind begehbar und die Röhren zwischen den Kugeln sind 23 Meter lang und 3,3 Meter im Durchmesser. Das ist schon mal echt nicht ohne. Und durch einige dieser Röhren gibt es Rolltreppen und Treppen die durchführen und die für Besucher freigegebenen Wege sind dann meistens auch recht spacig beleuchtet.
Im Mittelstrang hat das Atomium auch noch einen Aufzug. Der bringt einen zur obersten Kugel, in der sich auch ein Restaurant befindet und natürlich die Gelegenheit mit Panoramafenstern in die Gegend zu schauen. Damals beim Bau des Gebäudes war der Aufzug mit 5 Metern pro Sekunde der schnellste Aufzug der Welt. Immer daran denken. Die Weltausstellung war natürlich zum Posen gedacht. Da mussten so ein paar Superlativen schon auch wirklich sein.
Schlagzeilen hat in der Vergangenheit das Atomium übrigens noch aus einem völlig anderen Grund gemacht, nämlich aus Gründen der Copyright-Bestimmungen in Belgien und der sogenannten Panoramafreiheit. Es ist nämlich so, dass das Veröffentlichen von Fotos vom Atomium massiv eingeschränkt und genehmigungspflichtig ist. Die Panoramafreiheit wiederum, die vielleicht der ein oder andere ja mitbekommen haben könnte in der öffentlichen Berichterstattung, beschreibt das Recht im öffentlichen Raum Fotos von Gebäuden, Kunstwerken, Landmarken etc. zu machen und das dann eben auch zu veröffentlichen.
Das ist nicht überall einheitlich geregelt und im Falle des Atomiums ist es eben nicht erlaubt jenseits von rein privater Nutzung Fotos des Atomiums irgendwo zu veröffentlichen. Tja – schade. Sieht nämlich auch wirklich cool aus, aber deswegen ist auch das heutige Episodenbild ein anderes. Ein neutraleres sozusagen.
Generell finde ich das irgendwie seltsam. Ich habe ja noch nie davon gehört, dass Paris ein Problem damit hätte, wenn die Leute Fotos vom Eiffelturm veröffentlichen oder in Seattle von der Space Needle oder so, aber jeder wie er es wichtig und richtig findet.
Bis bald.