====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Themenpate: @drazraeltod
Die .357 Magnum ist eine Patrone mit zwei speziellen Eigenschaften: Besonderer Aufschlagswucht und Durschschlagskraft von schusssicheren Westen.
Bild: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=59806
Ich muss sagen, ich tue mich immer schwer, wenn ich Filme sehe, in denen der Held vor heftigem Beschuss hinter einer Autotür oder gar hinter einer Wand in Deckung geht. Auch sehr beliebt ist das Umklappen eines Tisches und dahinter in Deckung zu gehen. Das Einzige, was dieser Tisch vielleicht schafft ist, mich zu verstecken, aber garantiert nicht irgendwelche Kugeln abzuhalten.
Aber, es gibt natürlich Dinge, hinter denen man in Deckung gehen kann, die sehr wohl geeignet sind, viele Geschosse abzufangen und lange Zeit war ein solcher sehr effektiver Schutz eine Autotür. Äh, zumindest, wenn nicht mit automatischen, großkalibrischen Waffen auf einen geschossen wird und eigentlich auch nur bis in die 30er. Dann wurde nämlich eine Patrone entwickelt, die heute Themenanker sein soll – die .357er Magnum. Und da ist auch wirklich nur die Rede von der Patrone. Ich dachte ja früher immer, es ist damit eine Pistole gemeint. Denn in der Form sieht man in Filmen zumindest normalerweise eine Magnum. Das ist dann immer eine Handpistole, die wahrscheinlich eben genau solche Patronen verschießt. Aber, solche Patronen sind natürlich nicht auf Revolver oder Colts begrenzt. Auch in einem Gewehr kann man eine 357er Magnum verschießen.
Entwickelt wurde diese Patrone 1934 in einer Zusammenarbeit zwischen Elmer Keith von Smith & Wesson und Philip Sharp, der bei Winchester arbeitete und damit wurde auch gleich so eine Art Mode gegründet. Eine Marke nach der anderen kam auf den Markt, denn die Patrone hatte einige Vorzüge. Einen Vorzug eben: Sie konnte zum Beispiel durch Autotüren hindurchschlagen. Auch die damals gebräuchlichen schusssicheren Westen konnten mit einer Magnum durchschlagen werden, was ganz besonders im Kampf gegen die organisierte Kriminalität interessant war, weil die Gangsterbanden der damaligen Zeit hatten für sich schusssichere Westen entdeckt und die lieferten sich in der Tat Feuergefechte mit der Polizei und ähnliches.
Die .357er ist knapp 9,1 mm im Durchmesser und ungefähr 40 mm lang. Das ist ein ganz schöner Drümmer. Eine der herausragenden Eigenschaften der Magnum ist tatsächlich auch das, was man im Englischen Stopping-Power nennt. Also, die Eigenschaft einer Patrone, ihr Opfer durch die schiere Aufschlagskraft zum Stoppen zu bringen. Das ist nämlich längst nicht selbstverständlich. Es gibt eine Menge Patronen, die sind zwar besonders durchschlagskräftig, aber nur weil man irgendwen durchschossen hat, bleibt der noch nicht stehen. Das kommt dann unter Umständen mindestens noch auf die Stelle an, bei der man getroffen hat.
Wird man hingegen von einer Magnum getroffen, dann kommt eben zu dem reinen Durchschuss auch noch einiges an kinetischer Energie dazu und deswegen ist die Wahrscheinlichkeit, dass man in seinem Angriff, in seinem Voranstürmen gestoppt wird, sehr hoch. Das ist ganz besonders wichtig für Jäger, besonders dann, wenn sie Wild jagen, das einigermaßen wehrhaft ist. Bären zum Beispiel, Schweine und was es da draußen sonst noch alles gibt, was nicht gerne angeschossen wird.
Jedenfalls ist die .357er Patrone bis heute sehr verbreitet und im vielfachen Einsatz. Ob es nun für die Jagd, als Waffe im Polizeieinsatz oder – zumindest in den USA – auch als Sportmunition. Ich persönlich grusele mich ja immer vor solchen Dingern. Ist halt irgendwo nur dafür entwickelt worden, um sicherlich auch mal jagen zu gehen, aber in erster Linie, um schusssichere Westen zu durchschlagen. Und ich glaube, Rehe tragen echt selten schusssichere Westen.
Danke an unseren Themenpaten heute: @drazraeltod auf Twitter. Folgt ihm doch einfach und sagt auch mal Danke.
Bis bald.