====> 30x Fotogeschichte(n) - Ein Lesebuch für Fotograf*innen mit und ohne Kamera <====
Früher habe ich immer im Scherz erklärt ich wäre im Sternbild Bügeleisen geboren. Das sollte ich vielleicht überdenken…
- https://de.wikipedia.org/wiki/Nicolas-Louis_de_Lacaille
- https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Sternbilder
- https://de.wikipedia.org/wiki/Luftpumpe_(Sternbild)
Bild: By Chaouki Kamboua – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8924767
Ich habe ja für manche Menschen manchmal einen etwas verstörenden Sinn für Humor. Wenn Du mich zum Beispiel fragen würdest, welches Sternzeichen ich bin, gibt es eine große Chance, dass ich mit sowas wie Bügeleisen oder Kaffeemaschine antworte. Nicolas Louis de Lacaille würde dabei nicht mal zusammenzucken. Denn der französische Astronom, der uns immerhin 17 moderne Sternbildnamen beschert hat, der wählte – sagen wir mal – ungewöhnliche Namen für seine Sternbilder.
Gelebt hat Nicolas Louis im Jahr 1713 bis `62 und eigentlich war er Theologe, hat sich aber relativ schnell dann mit Mathematik und Astronomie beschäftigt und wurde unter anderem durch eine Mission bekannt, bei der es um die Vermessung eines Meridians bei Paris ging. Eine Information, die man haben wollte, um den Erdumfang bestimmen zu können.
Er kam auch etwas herum und reiste unter anderem ans Kap der guten Hoffnung, um zum Beispiel die Parallaxen von Mond, Venus und Mars genauer zu berechnen und hat dabei Sterne katalogisiert und Sternbilder aufgezeichnet. Seine Messungen waren es auch, die die Vermutung bestätigten, dass die Erde eigentlich keine perfekte Kugel war. Genau am Äquator ist der Durchmesser der Erde eben größer und das liegt an der Fliehkraft. Das hatte schon Newton behauptet, aber es mussten ausreichend genaue Messungen vorgenommen werden, um das zu bestätigen.
Ja, was war nun das Schema, nach dem Nicolas Louis diese 17 modernen Sternbilder benannt hat? Ganz einfach: Er wählte als Bezeichnungen Errungenschaften der Technik. Es waren also keine Götter, keine Tiere, keine Fabelwesen, die den Himmel von Nicolas Louis beherrschten, sondern ganz profane moderne Werkzeuge.
Da gab es einen Schiffskompass, einen Grabstichel, einen chemischen Ofen, ein Winkelmaß, einen Zirkel, ein Netz, eine Pendeluhr und einige andere. Und da kommt auch der Themenanker von heute her. Das Sternbild, um das es mir da geht, kann man gerade noch, aber nur schwer von Deutschland aus beobachten. Es besteht aus 15 Sternen und liegt in der Nähe des Sternbild Zentaur. Und zum heutigen Themenanker ist es geworden, weil der 13. Stern genau 481 Lichtjahre von uns entfernt erstrahlt und ein Doppelstern ist. Doppelsterne sind immer gut als Themenanker.
Ja und sollte mich in Zukunft irgendjemand mal nach meinem Sternbild fragen, dann werde ich Luftpumpe antworten. Und ich werde mich am Gesicht meines Gegenübers ergötzen, wenn er dieses Sternbild gegoogelt hat und feststellt, dass es tatsächlich bei uns am Himmel eine Luftpumpe gibt. Freilich klingt der lateinische Name “Antlia” irgendwie unverdächtiger.
So und jetzt muss ich nur noch einen Astrologen findet, der mir sagt, was für Charaktereigenschaften Menschen haben, die im Sternbild Luftpumpe geboren wurden. Die geben wahrscheinlich öfters mal warme Luft von sich – könnte ich mir vorstellen.
Bis bald.