353 – Die Franken zerstören Bonn

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Themenpate: @FryZeit

Im Jahr 353 ist Bonn eine römische Festung und wird von den Franken dem Erdboden gleichgemacht. Wer weiß schon ob Bonn so bedeutend wäre, wenn es nicht durch dieses Ereignis zerstört und neu wiederaufgebaut worden wäre…

Bild: CC0, Pixabay, https://pixabay.com/en/bonn-dragon-rock-ruin-viewpoint-916155/

 

 

#353 – Die Franken zerstören Bonn

Die Franken sind ein gemütliches Völkchen, so möchte man meinen. Der Twitternutzer @FryZeit hat da aber eine andere Geschichte parat und ausgegraben für die Episode 353. Im Jahr 353 nämlich, so schreibt er hier in meine Themenpatenliste, da wurde Bonn von den Franken zerstört. Von wegen gemütlich.

Allerdings, so finde ich muss man zur Verteidigung der Franken anführen, haben die sich nicht mit den Bonnern an sich gekloppt, sondern da wo heute Bonn ist, war damals ein römisches Lager und genau dieses römische Lager war es, das 353 von den Franken dem Erdboden gleich gemacht wurde. Und es waren jetzt auch nicht die Franken ganz pauschal. Damals, so in den Jahren zwischen 350 und 360 kam es zu allen möglichen Aufständen und kriegerischen Auseinandersetzungen und innerhalb des römischen Reiches gab es mehrere Generäle, die um die Vorherrschaft kämpften.

Einzelne dieser Generäle waren dann durchaus aus den besetzten Gebieten. So gab es zum Beispiel den General Magnus Magnetius – bin ich da jetzt der Einzige, der automatisch an Magneto denkt? Egal. Jedenfalls Magnus war ein General fränkischer Herkunft. Aber ein römischer General und der hat sich zum Beispiel 353 mit der Armee des Kaisers Konstantinus II. gemessen. Aber egal. Jedenfalls gab es dort, wo heute Bonn ist, schon ziemlich lange römische Befestigungsanlagen.

Der Historiker Tacitus zum Beispiel erwähnt Bonn im Jahr 69, 70 und nennt den Ort damals Bonner. Es gibt auch ein Legionslager Castra Bonensia und eventuell hat Bonn da seinen Namen her. Jedenfalls wird Bonn im Jahr 353 sehr wahrscheinlich von Franken dem Erdboden gleich gemacht.

Erst mehrere Jahre später, im Jahr 357 lässt Julian das Lager neu aufbauen und dieses Mal Befestigungen mit Speicherbauten ausstatten. Allerdings blieb Bonn dann erst mal relativ unbedeutend. Wahrscheinlich blieb es noch bis in die Mitte des 5. Jahrhunderts unter römischer Verwaltung.

Allerdings war Bonn erstmal nicht weiter bedeutend. Waren dort ursprünglich mal bis zu 7.000 römische Soldaten untergebracht, waren es ziemlich lange dann nur noch so um die 1.000 und irgendwann dann überwiegend Zivilisten. Später dann, viel später, erst ab dem 7. Jahrhundert beginnt das, was man in der Geschichte Bonns als die Zeit der Franken markiert hat. Dieses Mal eigentlich ganz friedlich und als Teil der Stadtwertung Bonns.

Ab dem Jahr 1244, mit Bau der ersten eigenen Stadtmauer, gilt dann Bonn auch endgültig als Stadt, wird später dann auch noch als Residenzsitz der Kurfürsten und bleibt auch sonst eigentlich eine ganz erfolgreiche, wenn auch strategisch nicht unbedingt zentrale Stadt.

Und wer weiß? Wenn im Jahr 353 nicht Bonn dem Erdboden gleich gemacht worden wäre, um dann 357 befestigt und neu aufgebaut zu werden, wer weiß, wie Bonn dann heute aussehen würde.

Bis bald.